DRESDEN. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat die BSW-Politikerin scharf kritisiert. Sie habe ein Talent, „Dinge zu zerstören“, sagte Kretschmer dem Spiegel. Wagenknecht schieße „ständig von der Seite“ und mache es damit „ihren eigenen Leuten vor Ort unglaublich schwer“.
Wagenknecht hatte in der Vergangenheit betont, ihre Partei werde sich nur dann an einer Landesregierung beteiligen, wenn diese die Stationierung von US-Raketen auf deutschem Boden vehement ablehne. Kretschmer nannte das „unfaßbar“. Politiker seien zuerst ihren Wählern verpflichtet, nicht anderen Politikern. „Das Politbüro in Berlin macht Ansagen, was vor Ort zu geschehen hat – nein danke, das braucht keiner“, betonte der Christdemokrat.
Kretschmer lehnt Wagenknecht-Vorschlag entschieden ab
Zudem äußerte sich der Ministerpräsident zu einem weiteren Vorschlag der ehemaligen Linkspartei-Politikerin, wonach ihr BSW Kretschmer in Sachsen zum Ministerpräsidenten wählen würde, wenn die CDU dafür in Thüringen einen BSW-Ministerpräsidenten mittrage. „Auf so eine Idee muß man erst mal kommen“, echauffierte sich Kretschmer. „Keiner will in Sachsen hören, daß er etwas machen soll, weil in Thüringen irgendwas passiert.“ Eine Koalition mit dem BSW schloß er jedoch nicht aus.
In Sachsen wird am 1. September dieses Jahres ein neuer Landtag gewählt. Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa steht die AfD zurzeit mit 32 Prozent als stärkste Partei da. Die CDU folgt an Platz zwei mit 29 Prozent, das drittplazierte BSW käme auf 15 Prozent. Grüne, Linkspartei und SPD stehen bei jeweils fünf Prozent und müssen um den Einzug in den Landtag bangen. Die FDP steht bei zwei Prozent und wird höchstwahrscheinlich keinen Sitz erringen können. (st)