HAMM. Die Mehrheit der Grünen-Wähler ist mit der Höhe des Rundfunkbeitrags unzufrieden. Laut einer Umfrage des Insa-Instituts im Auftrag der „Stiftung Meinung & Freiheit“ gaben 63 Prozent der Wählerschaft der Partei an, sie störten sich an der Höhe des Rundfunkbeitrags in Deutschland. Das ist mehr, als bei jeder anderen Partei. Am zweithäufigsten (57 Prozent) gaben Wähler der AfD an, daß sie mit der Höhe des Rundfunkbeitrags nicht einverstanden seien. Bei Union und SPD lag dieser Anteil bei 54 Prozent.
Lediglich bei Anhängern der FDP und der Linkspartei lag die Unzufriedenheit unter 50 Prozent.
Grüne stören sich nicht an der Berichterstattung
Sehr unzufrieden sind Wähler der AfD hingegen mit der „fehlenden politische Unabhängigkeit“ und „einseitigen Berichterstattung“. Ganze 58 Prozent geben an, sich in diesem Punkt an den Öffentlich-Rechtlichen Medien zu stören, mehr als bei jeder anderen Wählerschaft. Bei den FDP-Anhängern lag der Wert bei 46 Prozent. Mit der Berichterstattung zufrieden ist hingegen die Anhängerschaft der Grünen. Lediglich elf Prozent empfinden hier die Berichterstattung als „einseitig“.
AfD-Anhänger besonders kritisch
Geht es um die allgemeine Zufriedenheit mit den Öffentlich-Rechtlichen Medien in Deutschland, fallen die Ergebnisse je nach Parteipräferenz ebenfalls sehr unterschiedlich aus. Insgesamt am zufriedensten sind Wähler der SPD (73 Prozent), gefolgt von den Grünen (69 Prozent). Etwas geringer fällt die Zustimmung bei Anhängern der CDU (56 Prozent) aus.
Bei der FDP (51 Prozent) und der Linkspartei (50 Prozent) ist es jeweils knapp die Hälfte, die sich mit dem Öffentlich-Rechtlichen zufrieden zeigt. Besonders kritisch sind AfD-Wähler. Hier geben nur 30 Prozent an, zufrieden zu sein.
Genau anders herum stellt sich die Lage dar, wenn gefragt wird, wer mit dem ÖRR „unzufrieden“ sei. Ganze 68 Prozent der AfD-Wähler stimmten hier zu, 47 Prozent bei FDP und Linkspartei, aber nur 25 Prozent bei Anhängern der Grünen und 23 Prozent bei SPD-Wählern.
Relative Mehrheit ist mit dem Rundfunk zufrieden
Unterschiede gibt es auch zwischen West- und Ostdeutschen. Während Befragte, die im Westen des Landes wohnen, zu 53 Prozent angaben, zufrieden zu sein, waren es in Ostdeutschland (inklusive Berlin) lediglich 45 Prozent. 49 Prozent der Bürger in den östlichen Bundesländern zeigten sich hingegen unzufrieden.
Insgesamt zeigten sich die Befragten jedoch mehrheitlich zufrieden mit den öffentlich-rechtlichen Medien. 41 Prozent gaben an, „eher zufrieden“ zu sein, zehn Prozent waren „sehr zufrieden“. Mit insgesamt 51 Prozent ist das eine knappe absolute Mehrheit. „Eher unzufrieden“ oder „sehr unzufrieden“ waren lediglich 23 und 19 Prozent.
Allerdings sind diese Werte je nach politischer Präferenz ungleich verteilt. Befragte, die sich im politischen Spektrum rechts der Mitte verorten, äußerten häufiger Unzufriedenheit. Mit 52 Prozent stellen sie eine Mehrheit. Bei Personen, die sich eher links verorten, ist es umgekehrt. 59 Prozent sind mit der Arbeit der Öffentlich-Rechtlichen zufrieden, lediglich 36 Prozent sind es nicht. Befragte der politischen Mitte äußerten häufiger Zufriedenheit (55 Prozent) als Unzufriedenheit (42 Prozent).
Mehr als jeder Dritte will vollständige Abschaffung
Nahezu die Hälfte (47 Prozent) der Befragten spricht sich gegen eine gänzliche Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland aus. 37 Prozent halten ihn für verzichtbar. Wähler der AfD sprechen sich dabei mit einer deutlichen Mehrheit von 63 Prozent für eine komplette Abschaffung aus. Alle anderen Wählergruppen sind jeweils absolut-mehrheitlich gegen die Abschaffung von ARD, ZDF und Co.
(lb)