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Einem Popanz huldigen

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Der Plan des EU-Sozialkommissars Wladimir Spidla zur europaweiten Verschärfung der Antidiskriminierungsgesetze hat gute Chancen, im Mief der Political Correctness durchgewinkt zu werden. Wer dagegenstimmt, wird nach erprobtem Diskriminierungsritual in die Schmuddelecke geschoben. Gegen diese Rabulistik wäre ein Antidiskriminierungsgesetz angebracht. Aber die Antidiskriminierungsfetischisten in Brüssel haben natürlich nur die gutgemeinte Chancengleichheit der Frauen, Alten, Behinderten, Nichtweißen und Homosexuellen im Auge.

Jede Formulierung eines solchen Gesetzes birgt zwangsläufig strittige Auslegungen – mit der Folge, daß entweder absurde Ausführungsvorschriften einzuhalten sind (alle Preisschilder künftig zusätzlich in Blindenschrift?) oder lähmende Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden. So wird der Unternehmer künftig jeden Arbeitsplatzbewerber aus der Reihe der potentiell Diskriminierten möglichst schon im Vorfeld aussortieren – möglicherweise eine wirtschaftliche Fehlentscheidung.

Die alte Weisheit, Gleiches gleich und Ungleiches ungleich zu behandeln, verliert ihre Zugkraft. Nur – wer Ungleiches gleich zu behandeln fordert, schadet allen Beteiligten und huldigt einem sozialen Popanz.

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