BERLIN. Der Bundestagsfraktionsvorsitzende der Grünen, Jürgen Trittin, hat sich für eine Ausweitung der Frauenquote ausgesprochen. „Wir fordern eine paritätische Geschlechterverteilung bei allen vom Bund finanzierten Projekten und Institutionen“, sagte der Politiker in einem Gespräch mit dem Rolling Stone.
Vor allem die geringe Zahl an Intendantinnen, Dirigentinnen und Museumsdirektorinnen sind dem Spitzenkandidaten der Grünen ein Dorn im Auge. „Die Aufhebung struktureller Hürden für Frauen im Kulturbetrieb“ sei daher längst überfällig.
Drängendste Probleme der Kulturförderung
Weiter plant Trittin im Falle einer Regierungsbeteiligung „Mindestabsicherungen und Honoraruntergrenzen für alle ausgebildeten Interpretinnen, Bühnendarstellerinnen und Lehrenden ohne Festanstellungen“. Die „prekären Arbeitsbedingungen für Kulturschaffende“ seien eines der drängendsten Probleme der deutschen Kulturförderung, beklagte er gegenüber dem Magazin.
Auch die Europäische Union hat sich für eine deutliche Ausweitung von Frauenquoten ausgesprochen. So verständigten sich die Fraktionen der Volksparteien im EU-Parlament auf eine vierzigprozentige Frauenquote in Unternehmensvorständen. Von dieser Regelung sollen nach jüngsten Plänen auch Klein- und mittelständische Unternehmen betroffen sein. (FA)