NIKOSIA. Die zypriotische Regierung hat mit Blick auf die Finanzkrise im Land deutliche Selbstkritik geübt. „Die Stunde ist gekommen, den Preis dafür zu bezahlen, daß wir über unsere Verhältnisse gelebt haben“, sagte Finanzminister Charis Georgiades am Montag während einer Parlamentssitzung nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa.
Einen Euro-Austritt des Landes, wie ihn zuletzt auch FDP-Finanzexperte Frank Schäffler ins Spiel gebracht hatte, schloß Georgiades dagegen aus. Dieser würde den Wohlstand im Land „um Jahrhunderte“ zurückwerfen, befürchtet der Politiker. Aus diesem Grund werde das Land die geplanten Sparvorgaben bis ins letzte Detail umsetzen.
Der Finanzminister berichtete, bis Mai reiche das Geld in den Staatskassen aus. Danach müßten Hilfskredite der Geldgeber fließen. Der angeschlagene Inselstaat benötigt in den kommenden Monaten mehr als zehn Milliarden Euro. Weitere 5,8 Milliarden Euro will die Regierung in Nikosia durch eine Zwangsabgabe für Bankeinlagen von über 100.000 Euro aufbringen. (ho)