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Von der Menschwerdung Gottes – Erster Teil

Von der Menschwerdung Gottes – Erster Teil

Von der Menschwerdung Gottes – Erster Teil

 

Von der Menschwerdung Gottes – Erster Teil

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Wenn wir als Christen in diesen Tagen der Menschwerdung Gottes gedenken, so vergessen wir dabei leicht, daß unsere Glaubensbekenntnisse die Frucht einer geistigen Auseinandersetzung sind. Denn was bedeutet eigentlich Geburt, Leben, Tod und Wiederauferstehung des Jesus von Nazareth? Es waren hervorragende Gelehrte ihrer Zeit, die sich mit diesem Geschehnis auseinandersetzen. Das Höchste an hellenischer Weisheit, an jüdischer Gelehrsamkeit, es ist in unseren Glaubensbekenntnissen enthalten.

Doch Geburt, Leben, Tod und Wiederauferstehung des Jesus von Nazareth war nicht die bloße Angelegenheit einer geistigen Elite. Wie uns die Evangelisten anschaulich schildern, war es nicht dieser oder jene Weise, der mit der historischen Gestalt des Jesus konfrontiert wurde, sondern das Volk zu Tausenden. „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.“ Sie alle mußten sich mit diesem Ereignis auseinandersetzen, nicht nur die wenigen Gelehrten, auch die zahlreichen, einfachen Menschen.

Doch welche Möglichkeit hatte der einfache Mensch? Ihm standen nicht das Wissen und die Fähigkeit der Schriftgelehrten zur Verfügung. Er wußte von der Heiligen Schrift nur, was ihm andere sagten. Und was er mit eigenen Augen sah, mit eigenen Ohren hörte, er konnte es nicht schriftlich festhalten. Der Bauer am Wegesrand, die Marktfrau, die sich aus Neugier dem Tross anschlossen – sie konnten nur mündlich überliefern, was sie sahen, was sie hörten. Die außergewöhnliche Gestalt, die Wunder, die dieser Mensch vollbrachte.

Doch alles andere war ihnen verschlossen. Die Lehre von der Trinität, die Lehre vom Gottessohn, wie hätten diese einfachen Menschen nur zu ihnen finden sollen? „Wie soll das sein? Es gibt nur einen Gott. Wie soll dieser eine nun drei sein? Das ist doch Frevel.“ Oder: „Wie soll das gehen? Hat Gott die Gestalt eines Mannes angenommen und einer Frau beigewohnt? Frevel über Frevel.“ Zu allen diesen Dingen konnten die einfachen Menschen nicht kommen. Doch bekennen konnten sie: Ja, da ist ein außergewöhnlicher Mensch aufgetreten, gewiß der letzte unserer Propheten.

Und von Mund zu Mund, von Lagerfeuer zu Lagerfeuer, ging diese Kunde.

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