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NS-Vergangenheitsbewältigung: Beck wirft Vertriebenen Relativierung vor

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NS-Vergangenheitsbewältigung
 

Beck wirft Vertriebenen Relativierung vor

Mit scharfer Kritik hat der Grünen-Politiker Volker Beck auf eine Studie des Bundes der Vertriebenen zur Rolle im Nationalsozialismus reagiert. „Wer vom BdV eine kritische Aufarbeitung der eigenen NS-Vergangenheit erwartet, der hält auch den Bock für einen guten Gärtner.“
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Grünen-Politiker Volker Beck: Schwere Vorwürfe gegen den Bund der Vertriebenen Foto: Wikimedia/Thomas Vogt mit CC-Lizenz https://tinyurl.com/dtuu3

BERLIN. Mit scharfer Kritik hat der Grünen-Politiker Volker Beck auf eine Studie des Bundes der Vertriebenen (BdV) zur Rolle von Gründungsmitgliedern im Nationalsozialismus reagiert. „Wer vom BdV eine kritische Aufarbeitung der eigenen NS-Vergangenheit erwartet, der hält auch den Bock für einen guten Gärtner.“ Hintergrund ist die vom Institut für Zeitgeschichte herausgegebene Studie „Funktionäre mit Vergangenheit“, die deren Verhalten zur Zeit des  Nationalsozialismus untersucht.

Die BdV-Vorsitzende Erika Steinbach (CDU) hatte darauf hingewiesen, NS-Verstrickungen in einem zeitgeschichtlichen Kontext sehen zu müssen. „Wir wissen heute, daß quer durch alle Gesellschaftsschichten, alle Ebenen der Wirtschaft, Verwaltung, Justiz, Medien und Politik ehemalige Mitglieder der NSDAP Einfluß hatten.“ Eine Aussage, die Beck empört als „ein kindisches ‘woanders gab’s auch Nazis’“ zurückweist: „Es ist ein typischer Versuch von Steinbach, die eigenen NS-Verbindungen schamlos zu relativieren.“ Als Indiz wertete Beck die Tatsache, daß die „Charta der Vertriebenen“ in Stuttgart unterzeichnet wurde. Eine Stadt, „welche 1936 von Hitler zur ‘Stadt der Auslandsdeutschen’ erklärt worden war“. Zahlreiche Unterzeichner seien ehemalige Mitglieder nationalsozialistischer Organisationen gewesen.

Ideologische Nähe zum Nationalsozialismus?

Steinbach selbst sah einen Bedarf an Männern „mit zuvor gesammelter organisatorischer Erfahrung“, weswegen auf NS-Funktionsträger zurückgegriffen wurde. Auch andere Organisationen standen vor diesem Problem. „Noch 1958 war ein Drittel der Mitarbeiter in der DDR-Verwaltung ehemals Mitglied der NSDAP und selbst die SED hatte 1949 noch 25 Prozent ehemalige NSDAP-Mitglieder in ihren Reihen“, argumentierte die Christdemokratin.

Den Vorwurf einer besonderen, ideologischen Nähe zwischen Nationalsozialismus und der politischen Ausrichtung und des BdV wies Steinbach zurück: „Die Präsidenten, die unseren Verband besonders geprägt haben, war der vom Nationalsozialismus verfolgte sudetendeutsche Sozialdemokrat Wenzel Jaksch und der Christdemokrat Herbert Czaja, der erwiesenermaßen in Opposition zum nationalsozialistischen Regime stand.“ (FA)

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