PARIS. Die sozialistische Regierung unter Präsident François Hollande setzt den harten Kurs gegen Zigeuner im eigenen Land fort. Erneut hat die Polizei ein Zigeunerlager mit rund fünfhundert Menschen geräumt. Nach der Auflösung der Unterkünfte in Évry bei Paris wurden diese mit Planierraupen abgerissen. Die Zigeuner hatten das Lager ohne Widerstand verlassen. Erst am Dienstag war ein Lager mit rund 180 Zigeunern in Saint-Priest bei Lyon geräumt worden.
Präsident Hollande hatte im Wahlkampf versprochen, sensibler als sein Amtsvorgänger Nicolas Sarkozy mit dem Problem der Zigeuner aus Bulgarien und Rumänien umzugehen. Ihm und dem neuen sozialistischen Innenminister Manuel Valls wird jedoch von Kritikern vorgeworfen, die bisherige Politik fortzuführen. Anders als versprochen, sollen auch keine alternativen Unterkünfte zur Verfügung gestellt worden sein.
Frankreich behält sich Maßnahmen vor
Mit solchen Maßnahmen werde das „bereits besorgniserregend feindliche Klima gegenüber Roma in Frankreich“ weiter angeheizt, verurteilte der Berichterstatter der Vereinten Nationen für Rassismus, Mutuma Ruteere, die Aktionen. Frankreich hält sich dagegen weiterhin das Recht vor, Zigeunerlager aufzulösen. (FA)