BERLIN. Das von Linkspartei und dem Neuen Deutschland ausgerichtete „Fest der Linken“ vom 15. bis 17. Juni in Berlin ist auf scharfe Kritik gestoßen. „Gegen diese Geschichtsvergessenheit und Verklärung muß es zivilgesellschaftlichen Aufschrei geben“, sagte der FDP-Bundestagsabgeordnete Patrick Kurth dem Berliner Kurier mit Blick auf den Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR am 17. Juni 1953.
Die Linkspartei müsse überlegen, welche Mittel sie, inklusive der Tolerierung von Gewalt, angewendet hätte, um ein Frühlingsfest der NPD am Geburtstag von Adolf Hitler zu verhindern. Über den Kurznachrichtendienst Twitter legte der Liberale am Donnerstag noch einmal nach und sprach von einer „geschmacklosen“ Veranstaltung.
Opfer des Stalinismus empört
Nachdem der stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei in Thüringen, Sandro Witt, ihn daraufhin kritisierte, riet Kurth ihm, seine Partei könne ihr Sommerfest auch noch zur 45. Niederschlagung des Prager Frühlings am 20. August feiern. Auch der Vorsitzende der Vereinigung der Opfer des Stalinismus, Hugo Diederich, zeigte sich empört. „Es ist unerträglich, daß die Nachfolger der Partei der Täter an diesem Tag ein fröhliches Fest feiern.“
Ein Sprecher der Linken reagierte mit Unverständnis auf die Vorwürfe. Diese seien „absurd“. Das Fest werde wie geplant stattfinden. Auf dem „Fest der Linken“ soll am 17. Juni unter anderem über Rechtsextremismus und Rassismus in Deutschland gesprochen werden. Eine Veranstaltung zum Volksaufstand in der DDR, bei dem 55 Menschen getötet und Tausende verhaftet wurden, ist dagegen bisher nicht geplant. (ho)