NIZÄA. Türkische Behörden haben die historische Hagia Sophia in Nizäa in eine Moschee umgewandelt. Erstmals seit 1923 habe ein Muezzin von der früheren Kirche aus zum Gebet gerufen, berichtet die katholische Nachrichtenagentur am Freitag.
Demnach wird das christliche Gotteshaus zu Beginn des islamischen Opferfestes am nächsten Sonntag für islamische Gottesdienste freigegeben werden. Der Sprecher der islamischen Regierungspartei und Vorsitzender der lokalen Handelskammer, Mahmut Dede, sagte, die frühere Kirche stände natürlich auch weiterhin Christen offen, berichten türkische Medien. „Das ist ein gutes Beispiel für die Welt.“
Unklar ist bisher, ob die Behörden überhaupt dazu berechtigt waren, aus dem zuletzt als Museum genutzten Gebäude wieder eine Moschee zu machen.
Die Hagia Sophia in Nizäa gilt als eine der wichtigsten Kirche des Byzantinischen Reiches. Im Jahr 787 versammelten sich hier die Bischöfe des Reiches zu einem Konzil. Nach der Eroberung durch die Osmanen wurde aus dem Gebäude eine Moschee und ab 1923 dann ein Museum. (ho)