BERLIN. Die Asylbewerberzahlen in Deutschland steigen weiter an. Laut dem Bundesinnenministerium beantragten im Juli 3.439 Personen in Deutschland Asyl. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg deren Anzahl um 5,2 Prozent. Im Vergleich zum Juni um 8,4 Prozent.
Der Großteil der Antragssteller stammt aus Afghanistan (693), dem Irak (497), Iran (279), Syrien (205), Pakistan (192) und der Russischen Föderation (189). Damit haben in diesem Jahr bereits 24.143 Personen (Plus 27 Prozent) in Deutschland Asyl beantragt. Im Vorjahreszeitraum waren es 18.946 Personen.
Mehr als 55 Prozent der in diesem Jahr bearbeiteten Anträge wurden vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge abgelehnt. Als asylberechtigt anerkannt wurden 16 Prozent der Antragssteller. Für weitere sechs Prozent erließ das Ministerium ein Abschiebeverbot. Etwa 20 Prozent der Anträge wurden zurückgezogen. Die Zahl der Personen, über deren Anträge noch nicht entschieden wurde, betrug Ende Juli 2011 24.913, darunter 21.987 Erstanträge und 2.926 Folgeanträge.
Arbeitsministerin plädiert für „Bluecard“
Unterdessen sprach sich Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) gegenüber der Rheinischen Post erneut für eine sogenannte „Bluecard“ aus, die Fachkräften aus Nicht-EU-Staaten die Möglichkeit des befristeten Aufenthalts samt Arbeitserlaubnis bieten soll. Von der Leyen betonte: „Wir machen mit der Bluecard die Spielregeln klar. Wir wollen keine Zuwanderung in die Sozialsysteme, sondern suchen gezielt Fachkräfte, die wir hier händeringend brauchen.” (sf/ho)