BERLIN. Die Weichen für einen Einsatz der Bundeswehr im Südsudan sind gestellt. Am Mittwoch verständigte sich der Auswärtige Ausschuß im Bundestag über eine Beteiligung der Bundeswehr an der von den Vereinten Nationen geführten Friedensmission im Südsudan. Am Freitag soll der Bundestag über ein entsprechendes Mandat beraten.
„Die Mission wird ein zentrales Element für die Stabilisierung Südsudans sein“, heißt es in einer Stellungnahme der Bundesregierung. Dabei werde ausdrücklich auch die „Anwendung von Gewalt“ mit eingeschlossen. Nach einem Referendum hatte sich der Süden des Sudans mit großer Mehrheit für einen unabhängigen Staat ausgesprochen, der am 9. Juli proklamiert werden soll.
Vorausgegangen war dem Referendum ein Bürgerkrieg in dem strengislamischen Land und seinem südlichen Teil mit mehrheitlich christlicher oder animistischer Bevölkerung. Zwar hatte die sudanesische Regierung die Sezession bereits offiziell anerkannt. Insbesondere der unklare Grenzverlauf in rohstoffreichen Gebieten birgt nach Expertenmeinungen jedoch zukünftigen Konfliktstoff. (FA)