BERLIN. Die im Internet angekündigten Demonstrationen für den zurückgetretenen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sind weitgehend ohne Resonanz geblieben. In Berlin trafen sich etwa 30 Guttenberg-Sympathisanten am Brandenburger Tor, um ihre Solidarität mit dem CSU-Politiker zu bekunden. Vereinzelt mischten sich linke Guttenberg-Gegner unter die Demonstration und skandierten „Hetzpresse – Halt die Fresse!“ und „Autonome Antifa“.
Auch in Hamburg blieben die Teilnehmerzahlen weit hinter den Erwartungen der Veranstalter. Zu der von der Jungen Union am Gänsemarkt angemeldeten Demonstration kamen laut Polizei etwa 150 Guttenberg-Anhänger. Gerechnet hatte der CDU-Nachwuchs mit bis zu 1.000 Teilnehmern. Wie in Berlin waren auch hier linke Demonstranten vor Ort, um auf Plakaten unter anderem „Schluß mit den Doktorspielchen“ zu fordern. In Frankfurt am Main versammelten sich nach Polizeiangaben etwa 80 Guttenberg-Fans, um gegen dessen Rücktritt zu demonstrieren.
Lediglich in Bayern gab es einige größere Kundgebungen. Nach einer Meldung von bild.de trafen sich in München und Rosenheim je 300 Unterstützer des CSU-Politikers. In Guttenberg, dem Heimatort des Ex-Ministers, kamen dem Bericht nach etwa 2.000 Demonstranten zusammen, unter ihnen auch der Guttenbergs Vater Enoch zu Guttenberg. Dieser bezeichnete das Verhalten von Gegnern und Medien in der Plagiatsaffäre als „Menschenjagd“: „Dieser Geifer und Jagdrausch der politischen Gegner macht Angst um das Verbleiben der Mitmenschlichkeit in unserem Land.“ (krk)