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Vom Unfug der „Entwicklungshilfe“

Vom Unfug der „Entwicklungshilfe“

Vom Unfug der „Entwicklungshilfe“

 

Vom Unfug der „Entwicklungshilfe“

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Ganzen Jahrgängen hat man schon in der Schule ein schlechtes Gewissen wegen der angeblichen Ausbeutung des armen „Südens“ dieser Erde durch den bösen, reichen, industrialisierten „Norden“ eingetrichtert. Bärtige Erdkundelehrer pflegten uns bereits in den Siebzigern vorzurechnen, wieviel wertvolles Ackerland die Armen nicht nähren könne, weil darauf Rinder für die Reichen gezüchtet würden – auf daß uns der Wohlstand nur recht im Halse stecken bleibe.

Auf dem Boden solcher Schuldkomplexe gedeiht nicht nur die penetrante Folklore von Dritte-Welt-Laden und „fair gehandeltem“ Kakao und Kaffee, sondern auch ein Ablaßhandel ganz großen Stils: Die sogenannte „Entwicklungshilfe“.

Das Volumen ist beachtlich: Über 120 Milliarden Dollar haben die Mitgliedstaaten der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 2009 dafür ausgegeben. Ein Zehntel kam allein aus Deutschland, dem drittgrößten Geberland.

Der Chor der Gutmenschenschimpft

Doch da geht das Genörgel schon los. Im Vorjahr hatte Deutschland nämlich noch mehr gegeben und lag sogar auf Platz zwei der Spendierliste hinter den Vereinigten Staaten. Und überhaupt hätte Deutschland das EU- und OECD-Ziel, mehr als ein halbes Prozent des Bruttoinlandsprodukts dafür aufzuwenden, klar verfehlt, schimpft, munitioniert von der OECD, der Chor der Gutmenschen.

Wie bei Mönch Tetzel gibt es für diesen Ablaßhandel eben feste Tarife, und wie jede ausgereifte Planwirtschaftsbürokratie erfreut sich auch die EUdSSR an starren Zahlenvorgaben, deren Erfüllung eifersüchtig überwacht wird.

Wenn es denn wahr wäre, daß Deutschland seine Ausgaben dafür kürzt, wäre es ja eine gute Nachricht; leider ist es nicht einmal so. Dem gescholtenen Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP) fällt denn auch nichts Besseres ein, als zu geloben, der Plan werde schon noch erfüllt, und dieses Jahr gebe man sogar trotz Wirtschaftskrise eine Viertelmilliarde mehr dafür aus.

Weil bei all dieser kleinkarierten Erbsenzählerei niemand das zugrundeliegende Dogma infrage zu stellen wagt, wonach es offenbar nur darauf ankommt, irgendwie möglichst viel Geld für einen als gut definierten Zweck auszugeben, ohne nach dem erzielten Nutzen und Effekt zu fragen, sei es hier einmal klipp und klar ausgesprochen: „Entwicklungshilfe“ ist teurer und unnötiger Unfug.

Korrupte Diktatoren und lamettabehängte Operettenfiguren

Im günstigsten Fall subventioniert sie ein paar Exporte oder Auslandsinvestitionen einheimischer Unternehmen, im ungünstigsten Fall stopft sie lediglich die Taschen korrupter Diktatoren und lamettabehängter Operettenfiguren voll, und im Regelfall hilft sie allein der Helferindustrie: Aufgeblasenen „Nicht-Regierungs-Organisationen“, parasitären Spendenverwaltungsbürokratien und Konferenztouristen und allerlei profilneurotischen Wichtigtuern, abgehalfterten Populärmusikern etwa, die sich mit diesem Vehikel eine zweite Karriere im Rampenlicht öffentlicher Aufmerksamkeit sichern. Cui bono? Bono.

Man habe doch „Milliarden zur Rettung von Banken ausgegeben“, wo blieben jetzt die Milliarden zur „Rettung der Armen der Welt“, quengeln die „Entwicklungshilfeorganisationen“. Hoffentlich in der Brieftasche, möchte man ausrufen, sie wären nämlich erst recht zum Fenster hinausgeworfen. Mit dem Abbau von Handelsschranken für ihre Produkte oder mit wirtschaftlich begründeten Investitionen westlicher Unternehmen zum beiderseitigen Nutzen wäre den „Armen“ wahrscheinlich mehr geholfen als mit Geld- und Sachgeschenken, die zu Abhängigkeit und Antriebslosigkeit verführen und nur bei den Verteilerapparaten neue Arbeitsplätze schaffen. Die sind im Grunde auch die einzigen, die Entwicklungshilfe und ein Entwicklungshilfeministerium wirklich brauchen.

Es war einmal in der Wahlkampfzeit, als das Wünschen noch geholfen hat, da hatte die FDP und ihr Generalsekretär Dirk Niebel den kühnen Plan, einmal etwas Richtiges zu tun: Dieses überflüssige „Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“ (BMZ) einfach abschaffen. Leider nicht auch gleich die ganze Entwicklungshilfe, die wollte man lediglich ans Außenministerium angliedern, aber immerhin.

Jeder hat seinen Preis

Doch da nahm die listige alte Königin ihren Zauberstab und merkelte den tapferen General Niebel zum Entwicklungshilfeminister um. Und siehe da, jetzt, wo es sein eigenes kleines Reich ist, will er das BMZ nicht mehr weghaben – mit der schelmischen Begründung, es sei ja keine Konkurrenz zum Außenministerium seines Freundes Guido mehr –, sondern mit zwanzig neuen Beamtenpfründen erst mal kräftig ausbauen. Es hat halt jeder seinen Preis.

Die Bundesagentur für Arbeit wollte Niebel übrigens auch schon mal auflösen. Wäre ja keine schlechte Idee, den ineffektiven Selbstbedienungsladen für gewerkschaftliche Krisenprofiteure dichtzumachen, deren kropfunnötige „Qualifizierungs“-Industrie aus dem Schicksal der Langzeitarbeitslosen ganz prächtig Kapital zu schlagen versteht.

Die Monsterbehörde erinnert irgendwie auch an das Unwesen der Entwicklungshilfe: Geholfen wird nur dem Helfer-Heer. Hoffentlich kommt bloß keiner auf die Idee, den umtriebigen Mehrzweckliberalen Dirk Niebel auch noch zum Präsidenten der Bundesagentur für Arbeit zu machen.

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