LONDON. Die rechte British National Party hat beschlossen, künftig auch Farbige aufzunehmen. Mit diesem Beschluß eines Sonderparteitages entgeht die Partei einer Klage durch die Kommission für Gleichberechtigung und Menschenrechte (EHRC). Diese hatte die bisherige Parteisatzung als nicht vereinbar mit dem britischen Anti-Diskriminierungsgesetz bewertet.
Neben einer möglichen Haftstrafe für Parteichef Nick Griffin hätten die Prozeßkosten die Partei finanziell ruinieren können. Griffin erklärte in einem Rundschreiben, daß man sich jedoch weiterhin für die einheimischen Briten einsetze. „Wir werden uns weiterhin zum Recht der ethnischen Briten bekennen, als ein ethnisches Volk mit allen gültigen Rechten anerkannt zu werden.“
Erstes nicht-weißes Mitglied könnte der gebürtige Inder Rajinder Singh werden. Der gläubige Sikh ist durch seine öffentliche Unterstützung der BNP bekannt geworden. Der pensionierte Lehrer schrieb bereits mehrere Artikel für die Vereinszeitung und wurde im Internet-Fernsehen der Partei interviewt.
Sikh strebt Mitgliedschaft an
Nach Singhs Auffassung sei die BNP die einzige Partei, welche den Mut und die Überzeugung besäße, der Islamisierung Großbritanniens Einhalt zu gebieten. Als einzige Partei könne sie „aus der Burka namens Politische Korrektheit ausbrechen“, sagte Singh in einem Gespräch mit dem Guardian.
Seit einem Fernsehauftritt Griffins im Jahr 2001 sei er Anhänger der Partei. Singh wurde 1931 im heutigen Pakistan geboren und lebt seit 1967 in Großbritannien. Mit fünfzehn Jahren erlebte er, wie Moslems während des blutigen Separationskrieges seinen Vater ermordeten.
Aus Reihen offizieller Sikh-Vertreter wird Singh für seine Haltung scharf angegriffen. „Jeder Hindu und Sikh kommt von einem Land, das Opfer islamischer Aggression war“, verteidigte sich dieser. Griffin selbst erklärte, er würde sich „geehrt“ fühlen, Singh als neues Mitglied begrüßen zu können. Solange die neue Satzung noch rechtlich geprüft wird, nimmt die Partei derzeit keine Mitglieder auf. (FA)