Ist alles so schön bunt hier!“ punkrockte Nina Hagen in dem Lied „TV-Glotzer“ vor dreißig Jahren, 1978, als sie nach ihrer Übersiedlung aus der DDR auch im Westen Fuß zu fassen begann. Heute ist Farbe in den Medien natürlich längst kein Thema mehr, selbst beim Spiegel und der FAZ, die sich beide auf ihre Schwarzweißoptik als Abgrenzungsmerkmal zu anderen Printmedien stets viel zugute gehalten haben, ist peu à peu immer mehr Farbe ins Spiel gekommen.
Freilich, als die Frankfurter Kollegen Ende 2005 erste rote Farbkleckse in ihr Blatt einfließen ließen, von einem Foto, geschweige denn einem Farbfoto auf der Seite eins aber noch weit entfernt waren, erschien die JUNGE FREIHEIT bereits mit einer vierfarbigen Titelseite. Es war für unsere Verhältnisse ein Luxus, den wir uns vor allem aus einem ausgeprägten Kostenbewußtsein heraus für andere Seiten der Zeitung zumeist versagten, vom gelegentlichen Einsatz einer Zusatzfarbe abgesehen. Auf die Produktionskosten müssen wir gerade in diesen Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise selbstverständlich immer noch achten, trotzdem konnten wir jetzt den nächsten großen Schritt in der Entwicklung der Zeitung wagen. Ein neues Kostenangebot der Druckerei ermöglicht es uns seit der vergangenen Woche, prinzipiell alle Seiten vierfarbig zu drucken, im Fachjargon: 4c. So können wir uns für Sie noch schöner machen!