KÖLN. Gegen den Oberbürgermeister von Köln, Fritz Schramma (CDU), hat die Kölner Staatsanwaltschaft nach Informationen der Rheinischen Post ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Schramma hatte Tonbandaufzeichnungen von zwei Sitzungen eines Koordinierungsstabes angefertigt, der den Einsturzes des Kölner Stadtarchivs untersucht.
„Gut sichtbar und teilweise hörbar“
Schramma bestätigte zwar die Aufzeichnungen, jedoch sei dies ein normaler Vorgang und er ging damals davon aus, daß sich die Beteiligten darüber im klaren waren. Das Aufnahmegerät soll „gut sichtbar und teilweise hörbar“ die Sitzung aufgezeichnet haben, um die Anfertigung des Protokolls zu erleichtern.
Als die Aufzeichnungen bekannt wurden, protestierten anwesende Dezernenten und sprachen von „Vertrauensbruch“. Gerüchten zufolge könnte Schramma geplant haben, die Aufzeichnungen von Aussagen gegen die Beamten verwendet zu haben. Im Zuge der Ermittlungen wegen des Einsturzes des Kölner Staatsarchivs, bei dem zwei Menschen ums Leben kamen, sind weitere Pannen beim U-Bahnbau publik geworden. Diese werden für den Einstutz verantwortlich gemacht. (FA)