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Saure Ozeane

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Das sogenannte Treibhausgas Kohlendioxid befindet sich nicht nur in der Luft. Etwa die Hälfte des zusätzlichen CO2, das seit der industriellen Revolution durch das Verbrennen von fossilen Stoffen und anderen Prozessen freigesetzt wurde, haben die Weltmeere geschluckt, erklärten unlängst Mitglieder der britischen Royal Society. „Es gibt für uns keine Möglichkeit, dieses CO2 wieder aus dem Ozean zu entfernen. Es wird viele Tausend Jahre dauern, bis natürliche Vorgänge es wieder entfernt haben“, erklärte John Raven von der University of Dundee. Was auf den ersten Blick unerwünscht scheint, ist auf den zweiten gar nicht so dramatisch. Viele Bewohner der Weltmeere brauchen CO2 sogar, etwa Unterwasserpflanzen. Andere Organismen nutzen es zum Aufbau von Knochen und Schalen. Auf den dritten Blick ist das Überangebot jedoch eine Bedrohung. Denn CO2 verwandelt sich im Ozean in Kohlensäure – und die greift alles an, was Kalk enthält. Besonders Muscheln und Korallen sind deshalb davon bedroht, vom sauren Meerwasser aufgelöst zu werden. „In 30 bis 40 Jahren werden wir wahrscheinlich die ersten merklichen Lücken in Korallenriffen sehen“, prophezeit Raven. Diese Schwächung ihrer Substanz werde die Riffe anfällig für Schäden durch Stürme machen. In den südlichen Ozeanen und rund um die Antarktis werden die Effekte wohl am stärksten ausfallen, so der Bericht. Was das alles für die erdumspannenden Abläufe bedeutet, darüber gibt es nur Ahnungen. Bisher galten die Meere als Puffer gegen den Treibhauseffekt, aber das hat ihnen selbst nicht gutgetan. Fest steht: Es gibt keine bequemen Lösungen, eine nach stetigem Wachstum hechelnde Zivilisation ist zum Tode verurteilt.

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Marc Jongen, ESN Fraktion
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