Alles redet von der „Generation Praktikum“, von prekären Arbeitsverhältnissen. Kurz: davon, wie furchtbar schwer wir es mit Anfang 30 heute haben. Wie böse Unternehmer uns als Praktikanten für lau schuften lassen. Uns, die Kinder des Wirtschaftswunderlands, mit dem es seit unserer Geburt unweigerlich bergab geht. Ende Juli hatte der Spiegel daraus eine Titelgeschichte gemacht, in der nichts stand, was auch schon woanders stand (siehe JF 17/06). Aber gut, daß wir darüber gesprochen haben… Eine Zeitung fällt aus der Reihe: der Berliner Kurier. Das Berliner Blatt veröffentlichte gleich danach einen Jubelartikel: „Sprungbrett in den neuen Job – Praktikum, wer clever ist, kann bald einen Arbeitsvertrag in der Tasche haben.“ Was ist mit dem ganzen Gerede von Praktika, bei denen wir ausgebeutet werden? Die Antwort steht weiter unten in einer Anzeige: Da wird ein „Praktikumplatz im Marketing“ angeboten. Vom Berliner Verlag, bei dem der Kurier erscheint. Na, wenn das keine unzulässige Verknüpfung von redaktionellem und kommerziellem Inhalt ist!