Herausgegeben wird das Uni-Magazin mit dem Untertitel „Beruf und Arbeitsmarkt“ von der Bundesagentur für Arbeit. Mit dem an Universitäten, in Arbeitsagenturen und öffentlichen Bildungseinrichtungen zum Mitnehmen ausliegenden Heft wird augenscheinlich das Ziel verfolgt, Studenten alle zwei Monate zum Nachdenken über konkrete Berufsmöglichkeiten anzuregen und hierzu Hilfen durch entsprechende Informationen anzubieten. Vor allem im Hinblick auf die Studenten der noch existierenden Magisterstudiengänge, die nicht berufsbildbezogen studieren, erscheint das sinnvoll, obwohl es vermutlich keine Untersuchungen gibt, was ein derartiges Periodikum tatsächlich bewirken kann. Das bunte Magazin im Großformat liest sich gut und sieht eigentlich aus wie viele der Hefte, die in den Universitäten und deren Mensen verbreitet werden. Lediglich das weiße „A“ auf rotem Grund, das Symbol der Arbeitsagentur, irritiert den Leser anfangs ein wenig. Jede Ausgabe des Uni-Magazins hat in der Mitte ein Schwerpunktthema, das man neudeutsch „Special“ nennt. Im aktuellen Heft ist es das „Arbeitsfeld Marketing und Vertrieb“. Eine interessante Information bietet der erste Artikel „Dem Kunden auf der Spur“, in dem man gleich zu Beginn erfährt, daß „Marketing“ bis in die 1960er Jahre hinein als „Absatzwirtschaft“ bezeichnet wurde. Anscheinend begann damals schon die Amerikanisierung der Wirtschaftswissenschaften. Für Vertriebsfachleute und Verkäufer bestünde heute ein großer Bedarf in fast jeder Branche. Nach weiteren Beiträgen zu diesem Thema wird das „Special“ mit weiterführender Literatur, Internethinweisen und Kontaktadressen abgeschlossen. In der Rubrik „Berufsreportage“ wird die Tätigkeit des Pressesprechers dargestellt, weil Medienberufe heute sehr begehrt sind. Hilmar Höhn und Marion Knappe, die beiden Pressesprecher des DGB-Vorsitzenden Michael Sommer, stellen die Anschauungsobjekte ihrer Zunft dar. Sie sind zwar kein Beispiel dafür, daß sich der DGB ernsthaft für die 35-Stunden-Woche einsetzt, da beide täglich zehn Stunden in der Berliner Gewerkschaftszentrale verbringen. Gezeigt wird jedoch, daß es verschiedene Wege zu diesem Beruf gibt, meist über ein Studium und ein journalistisches Volontariat, obwohl Höhn als Verlagskaufmann selbst ohne Studium seinen Weg gegangen ist. Interessant ist meistens auch die Beratungsseite unter der Überschrift „Leser fragen – Uni antwortet“. Im aktuellen Heft wird nach der „dritten Seite“ einer Bewerbung gefragt, einem aus Amerika kommenden Trend. Die Berufsberaterin rät jedoch eher davon ab, auf der „dritten Seite“ ein besonderes Qualifika-tionsprofil auf originelle Weise darzustellen, etwa mit entsprechenden Zitaten berühmter Menschen oder einem kurzen Buchauszug. Dies sei nur in den USA sinnvoll, weil es dort kein auf die Firma bezogenes Anschreiben gebe. Hier könne aber vor allem der unerfahrene Bewerber viele Fehler machen und dadurch das Risiko von Mißverständnissen erhöhen. Internet: www.uni-magazin.de
- Ausland