Wer dachte, die Anwendung von 68er-Erziehungsmodellen sei in Nach-Pisa-Zeiten vorbei, dürfte durch den „Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge“ (DV) eines Besseren belehrt werden. Um etwas gegen das immer häufigere Schulschwänzen zu tun, hat die karitative Organisation in vier Schulen (Freiburg, Frankfurt, Sömmerda und Osnabrück) das von der Deutschen Bank (Stiftung Alfred Herrhausen) unterstützte Projekt „Coole Schule – Lust statt Frust am Lernen“ gestartet, um durch einen „lebensweltorientierten“ Unterricht notorische Schulverweigerer einzugliedern und so eine drohende kriminelle Karriere zu minimieren. Ganz ohne Zwang oder Bestrafung ködert man die Stromer mit Frühstück bei kollektiver Tagesplanung mit dem Lehrer, Rap-Musik, Computerspielen und Internetsurfen – alles natürlich ohne Benotung. Die „uncoolen“ Büffler im Mathe- und Deutschunterricht nebenan werden indessen fast irrsinig vor Motivation.