Im Kampf gegen die Hamburger Bürgerblock-Regierung wird eine neue Runde eingeläutet. Diesmal soll die Hamburger Fußgängerzonen die Hitparade zum Schlachtfeld werden. Gemeinsam mit Bela B. von der Punk-Band „Die Ärzte“ hat die norddeutsche Rap-Formation „Fettes Brot“ ein Lied komponiert, in dem die Hamburger Regierung und insbesondere Hamburgs Innensenator Ronald Schill angegriffen wird. „Freut Euch Leute, ab heute wird zurückgeschossen“, heißt es in dem Stück mit dem Titel „Tanzverbot – Schill To Hell“, dessen Erlös an „verschiedene Organisationen, Verbände, Initiativen und Einrichtungen“ verteilt werden soll, „die unter den Maßnahmen des Senats besonders zu leiden haben“. Passend dazu ist die Internetseite sowohl mit der linksradikalen Internetplattform Nadir (JF 14/03) als auch mit den Organisatoren der seit Monaten in Hamburg stattfindenden „Bambule“-Unruhen (JF 47/02) verlinkt. Bereits im Februar hatten verschiedene Musikgruppen aus Hamburg eine Anti-Schill-Konzertreihe mit dem Motto „Regierung stürzen – Let The Music Play“ veranstaltet, die nach eigenen Angaben „über 6.000“ Besucher verzeichnete. Dort wurde auch „Schill To Hell“ uraufgeführt. In dem Lied wird der regierende Bürgerblock unter anderem als „regierender Mob“ sowie Schill selbst als „Hardcore Senator“ bezeichnet. „Und deshalb gibt’s von uns’n Tanzbein tief in den Arsch geschoben“, heißt es dort. Hamburgs Innensenator solle in die Hölle geschickt werden. Björn Beton von „Fettes Brot“ möchte am liebsten „ununterbrochen kotzen“, die „Politik des Senats“ mache ihn „wütend“, läßt er in einer kurzen Erklärung zum Lied verlautbaren. Bela B. Felsenheimer von der Gruppe „Die Ärzte“ spricht von „unglaublichen politischen Verhältnissen“, welche in der Hansestadt herrschten. Schill, die „Gallionsfigur des neuen Rechtsrucks“ unterdrücke „freidenkende Menschen jeder Coleur“. Felsenheimer vergleicht Schill und dessen Partei mit den Republikanern und Jörg Haiders FPÖ. „Wer nicht in Hamburg wohnt, ist übrigens auch betroffen“, so Felsenheimer weiter. „Ronnie Schill versucht seit einiger Zeit mit seiner Partei auch bundesweit Fuß zu fassen.“ Der Pressesprecher des Hamburger Innensenators, Marko Haase, möchte das ganzte Thema lieber nicht allzu hoch hängen. Die Schill-Partei wolle „den Sachverhalt erst einmal prüfen“, so Haase gegenüber der JUNGEN FREIHEIT. Eines dürfte aber selbst Haase klar sein. Schafft es „Tanzverbot“ tatsächlich, in die Rundfunkstationen und damit in die Wohnzimmer Einzug zu halten, hat Schill ein größeres Problem als mit einigen gewalttätigen Berufsdemonstranten.