BERLIN. Das berüchtigte „BB-Hotel“ im Berliner Stadtteil Schöneberg (die JF berichtete) hat erneut Schlagzeilen gemacht, diesmal wegen auffälliger Gewinne. Während Behörden wegen mutmaßlichem Sozialbetrug, Zwangsprostitution und miserablen Zuständen ermitteln, floriert das Geschäft der Betreiberin Ilona B. weiter.
Seit 2015 nutzt der Bezirk Tempelhof-Schöneberg das Haus als Notunterkunft. Zunächst für Migranten, später für Obdachlose. Das bringt Steuergeld in die Kassa. Ein Blick ins Unternehmensregister zeigt: 2013 schrieb die Firma noch rote Zahlen, zwei Jahre später lag der Gewinn plötzlich bei rund 800.000 Euro .
Der Unternehmenswert stieg seither von 402.000 auf 3,2 Millionen Euro. Auch 2023 klingelte offenbar die Kasse: In der Bilanz finden sich „Forderungen“ über 1,3 Millionen Euro . Wohl offene Zahlungen öffentlicher Stellen. Das Haus ist laut Webseite regelmäßig „ausgebucht“. Gleichzeitig häufen sich Beschwerden über Ungeziefer, Lärm und Belästigungen.
Behörden wollen das Hotel räumen
Vor wenigen Tagen befreite die Polizei aus dem „BB-Hotel“ und einer weiteren Unterkunft sieben Zwangsprostituierte, zwei Frauen stehen unter Verdacht des Menschenhandels. Die Behörden wollen das Haus nun räumen, doch der Prozeß zieht sich hin.
Der Sprecher der Gewerkschaft der Polizei, Benjamin Jendro, sieht darin ein Symptom größerer Mißstände: „Am BB-Hotel sieht man deutlich, daß Kriminelle die Lücken unseres Sozialstaates brutal ausnutzen.“ Solche Fälle gebe es, so Jendro, „nicht nur in Berlin“. (rr)






