LEIPZIG. Der RBB-Moderator Jakob Springfeld hat am Montag bei einer linken Demonstration in Leipzig zu Antifa-Aktionen gegen politische Gegner aufgerufen. Hintergrund ist der für Dienstag angekündigte Besuch des Bundeskanzlers Friedrich Merz (CDU), dessen Äußerung zum Stadtbild aktuell von linker Seite scharf kritisiert wird (die JF berichtete).
RBB-Moderator Springfeld sagte auf der Bühne mit Blick auf die CDU: „Wer sich extrem Rechten anbiedert, in die gleiche Kerbe schlägt oder gar deren Politik übernimmt, macht sich mitschuldig und ist mindestens genauso gefährlich wie die extrem Rechten. Selbst wenn die Status-quo-Schutzregierung die Normalisierung der extrem Rechten nicht stoppt oder gar vorantreibt – dann müssen wir es eben selbst in die Hand nehmen. Keine weitere AfD-Normalisierung! Antifa in die Offensive! Alerta, Alerta – Antifascista!“
RBB Podcast Moderator Jakob Springfeld sprach gestern auf der Demo gegen die #Stadtbild Aussage in Leipzig. Dort forderte er: „Antifa in die Offensive.“ #OerrBlog pic.twitter.com/YURdrjwEYE
— ÖRR Blog. (@OERRBlog) October 28, 2025
Der Spruch „Antifa in die Offensive“ ist in gewalttätigen, linksextremen Kreisen eine beliebte Parole. So wurde der Spruch etwa von Stuttgarter Linksextremisten auf Solidaritäts-Demonstrationen für den in Ungarn inhaftierten mutmaßlichen Linksterroristen Simeon „Maja“ T. verwendet. Auch die diesjährige 1.-Mai-Demonstration in Berlin wurde mit diesem Spruch auf Flyern beworben. Dazu auf dem Plakat zu sehen: ein tropfender Hammer mit einem Antifa-Logo – offensichtlich eine Anspielung an die sogenannte Hammerbande um Simeon T.

Zu der Demonstration mit dem Titel „Das Stadtbild bleibt bunt“ kamen laut Polizeiangaben etwa 2.000 Menschen. Zu der Veranstaltung aufgerufen hatten die „Omas gegen Rechts“ und die Initiative „Leipzig nimmt Platz“.
Stadtbild-Aussage führt zu Strafanzeige
Bundeskanzler Merz hatte vor etwa zwei Wochen während seines Antrittsbesuchs im Bundesland Brandenburg bei einer Pressekonferenz in Potsdam die Frage nach der Strategie gegen die AfD beantwortet. Er stand neben Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), verwies auf die Migrationspolitik und sagte, Schwarz-Rot sei dabei „sehr weit“. Im Vergleich zum August des Vorjahres habe man die Zahlen der Zuwanderung um 60 Prozent „nach unten gebracht“.
Dann ergänzte er: „Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem, und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen.“
In den sozialen Netzwerken kam es daraufhin zu starker Kritik, weil Merz‘ Äußerung als pauschale Ablehnung von Migranten gewertet wurde. Der Grünen-Kreisverband des Berliner Stadtteils Friedrichshain-Kreuzberg erstattete daraufhin Strafanzeige gegen den Bundeskanzler wegen Volksverhetzung (die JF berichtete). (st)






