Anzeige
Anzeige

Zwei Jahre nach seiner Entlassung: VW in der Krise – aber Ex-Chef kassiert 24 Millionen fürs Nichtstun

Zwei Jahre nach seiner Entlassung: VW in der Krise – aber Ex-Chef kassiert 24 Millionen fürs Nichtstun

Zwei Jahre nach seiner Entlassung: VW in der Krise – aber Ex-Chef kassiert 24 Millionen fürs Nichtstun

Kassiert im großen Stil weiter: Der geschaßte VW-Chef Herbert Diess. Foto: picture alliance/dpa | Peter Steffen
Kassiert im großen Stil weiter: Der geschaßte VW-Chef Herbert Diess. Foto: picture alliance/dpa | Peter Steffen
Kassiert im großen Stil weiter: Der geschaßte VW-Chef Herbert Diess. Foto: picture alliance/dpa | Peter Steffen
Zwei Jahre nach seiner Entlassung
 

VW in der Krise – aber Ex-Chef kassiert 24 Millionen fürs Nichtstun

Während Volkswagen Milliarden einsparen und zehntausende Stellen abbauen will, hat Ex-Chef Herbert Diess nach seiner Entlassung weiterkassiert – rund 24 Millionen Euro für zwei Jahre ohne Arbeit.
Anzeige

WOLFSBURG. Der 2022 entlassene VW-Chef Herbert Diess hat für zwei Jahre ohne jede Tätigkeit rund 24 Millionen Euro kassiert. Wie aus dem aktuellen Geschäfts- und Vergütungsbericht hervorgeht, erhielt der ehemalige Vorstandsvorsitzende seine vertraglich vereinbarte Vergütung weiter, obwohl er seit seinem Abgang keine Funktion mehr im Konzern innehatte.

Der Zeitpunkt ist brisant: Volkswagen steckt tief in der Krise. Wegen sinkender Gewinne, Überkapazitäten und einer schwachen Nachfrage nach Elektroautos hat Konzernchef Oliver Blume ein umfassendes Sparprogramm angekündigt (die JF berichtete).

Vier Milliarden Euro sollen jährlich eingespart, Produktionsprozesse verschlankt und bis 2030 bis zu 35.000 Stellen abgebaut werden. Auch im Stammwerk Wolfsburg wächst der Druck – Mitarbeiter bangen um ihre Zukunft, ganze Bereiche sollen zusammengelegt oder ausgelagert werden. Inmitten dieser Umbrüche liefen für Diess die Zahlungen ungehindert weiter.

Diess weiter Berater bei VW

Nach seiner Abberufung im Juli 2022 blieb sein Vertrag bis Oktober 2025 in Kraft. „Nach der mit Herrn Dr. Diess erzielten Einigung läuft sein Dienstvertrag – vorbehaltlich einer früheren Kündigung – bis zum Ablauf des 24. Oktober 2025“, heißt es im Geschäftsbericht 2024 aus dem die Bild-Zeitung zitiert. Eine Abfindung sei zwar nicht gezahlt worden, jedoch „unter Umständen seine vertragsgemäße Vergütung für mehr als zwei Jahre“.

Damit blieb Diess einer der bestbezahlten Manager des Konzerns. 2023 verdiente er laut VW fast 11,2 Millionen Euro, einschließlich Altersvorsorge und variabler Vergütung. Zum Vergleich: Sein Nachfolger Oliver Blume kam im selben Jahr auf rund 10,3 Millionen Euro. Bereits 2022 lag Diess mit 12,8 Millionen Euro an der Spitze des VW-Gefüges.

Öffentlich trat der 67jährige seit seiner Entlassung kaum noch auf. Er übernahm den Vorsitz des Aufsichtsrats beim Chiphersteller Infineon und betreibt in Spanien ein Hotel, eine Rinderzucht und eine kleine Brennerei. Formell blieb Diess Volkswagen als Berater erhalten. „Herr Diess stand als Berater zur Verfügung“, erklärte ein Konzernsprecher. Über Art und Umfang seiner Tätigkeit machte VW keine Angaben.

Ab Herbst 2025 bezieht Diess Ruhestandsbezüge. Für die Belegschaft, die angesichts drohender Massenentlassungen und drastischer Sparvorgaben verunsichert ist, wirkt das Millionenhonorar des einstigen Sanierers wie blanker Hohn. (rr)

Kassiert im großen Stil weiter: Der geschaßte VW-Chef Herbert Diess. Foto: picture alliance/dpa | Peter Steffen
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag

ähnliche Themen
aktuelles