SAN ANTONIO. US-Milliardär Elon Musk hat die Gründung einer eigenen Partei angekündigt. Sie soll den Namen „America Party“ tragen, teilte er am Samstag auf seinem Kurznachrichtendienst X mit. „Wenn es darum geht, unser Land durch Verschwendung und Korruption in den Ruin zu treiben, leben wir nicht in einer Demokratie, sondern in einem Einparteiensystem“, begründete er die Entscheidung. „Heute nahm die America Party Gestalt, um euch allen eure Freiheit zurückzugeben.“
By a factor of 2 to 1, you want a new political party and you shall have it!
When it comes to bankrupting our country with waste & graft, we live in a one-party system, not a democracy.
Today, the America Party is formed to give you back your freedom. https://t.co/9K8AD04QQN
— Elon Musk (@elonmusk) July 5, 2025
Zuvor hatte der Unternehmer die Nutzer der Plattform gefragt, ob sie sich eine neue Partei wünschen. „Der Unabhängigkeitstag ist der perfekte Zeitpunkt, um zu fragen, ob Sie die Unabhängigkeit vom Zweiparteiensystem wollen!“, schrieb er auf X. 65 Prozent aller Teilnehmer der Umfrage stimmten für die Parteigründung.
Musk überwarf sich mit Trump bei Haushalt
Hintergrund ist der andauernde Konflikt mit dem US-Präsidenten Donald Trump. Sein jüngst unterzeichnetes Haushaltsgesetz sieht dem Congressional Budget Office zufolge 3,3 Billionen US-Dollar an zusätzlichen Haushaltsbürden in den nächsten zehn Jahren vor und schränkt die Möglichkeiten für E-Auto-Konzerne wie Musks Tesla ein, mit Emissionshandel Geld zu verdienen. Er selbst nannte das Gesetz „komplett irre und destruktiv“ und warnte, es beinhalte Geschenke an „Branchen, die der Vergangenheit angehören“.
Der in Südafrika geborene Technologieunternehmer hatte Trumps Präsidentschaftswahlkampf 2024 unterstützt. Mit 288 Millionen Dollar an Spenden war er der zweitgrößte Geldgeber seiner Kampagne. Als Präsident ernannte Trump Musk zum Chef der Regierungseffizienzbehörde, die bis Mai Einsparvorschläge in Höhe von 180 Milliarden Dollar erarbeitet hatte. Gleichzeitig befürwortete Musk eine liberalere Migrationspolitik als die US-Regierung sowie weitergehende Haushaltskürzungen. Zuletzt hatte ein von Musk unterstützter republikanischer Kandidat eine Richterwahl in Wisconsin verloren.
Seit 1852 gelang es keinem außerhalb der Republikaner und Demokraten, die Präsidentschaftswahl zu gewinnen. Das beste Ergebnis außerhalb des Duopols hatte Ross Perot im Jahr 1992 mit 18,9 Prozent erreicht, gewann jedoch keine Wahlmännerstimmen. Ähnlich wie der heutige republikanische Präsident Trump sprach er sich für eine protektionistische Handelspolitik aus. (kuk)