BERLIN/BERKELEY. Der frühere Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat einen bemerkenswerten Karriereschritt geplant: Er soll Gastdozent an der renommierten University of California in Berkeley werden.
Das bestätigte der Politiker gegenüber dem Magazin Focus: „Ich bin mit der UC Berkeley im Gespräch und freue mich über das Interesse.“
Die traditionsreiche Universität im US-Bundesstaat Kalifornien gilt mit bislang 110 Nobelpreisträgern als eine der angesehensten Hochschulen der Welt. Der Campus, malerisch über der Bucht von San Francisco gelegen, zieht Wissenschaftler aus aller Welt an – auch wegen seiner Geschichte: Schon Robert Oppenheimer, „Vater der Atombombe“, lehrte hier, bevor er das „Manhattan-Projekt“ leitete.
Keine Details über Habecks Engagement
Nach Angaben des Focus plant die Universitätsleitung, Habeck gemeinsam mit der in Berkeley lehrenden Verhaltensökonomin Ulrike Malmendier eine Vorlesungsreihe zum Thema „Krisen“ durchzuführen. Malmendier, Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung („fünf Wirtschaftsweise“), gilt als international anerkannte Expertin und ist bereits seit 2005 an der kalifornischen Elite-Universität tätig.
Während seiner Amtszeit hatte Habeck bereits Kontakt zur deutschstämmigen Ökonomin, ebenso wie zur früheren US-Finanzministerin Janet Yellen, die ebenfalls in Berkeley promoviert wurde. Yellen war 2024 Gastgeberin eines Treffens mit Habeck in Washington.
Die genauen Rahmenbedingungen des Lehraufenthaltes – insbesondere die Vergütung – sind bislang nicht bekannt. Gastdozenten werden in der Regel individuell bezahlt. Die Universität verfügt über ein Stiftungsvermögen von mehr als vier Milliarden US-Dollar und zählt mit 121 olympischen Goldmedaillen auch sportlich zur Spitzengruppe der US-Colleges. Aktuell sind rund 45.000 Studenten eingeschrieben, die Studiengebühren belaufen sich auf knapp 195.000 Dollar für vier Jahre. Die Zulassungsquote liegt bei lediglich elf Prozent. (rr)