BERLIN. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (CDU) hat der Harvard-Universität angeboten, einen Campus in Deutschland zu gründen. „Ich schlage der Harvard University vor, in Deutschland einen eigenen Exil-Campus zu gründen“, sagte Weimer dem amerikanischen Medium Bloomberg. Hintergrund ist die Entscheidung der Trump-Regierung, der Harvard-Universität die Aufnahme ausländischer Studenten zu verbieten.
Weimer betonte, Studenten aus Harvard oder von anderen amerikanischen Universitäten seien in Deutschland sehr willkommen. „Unser Land steht für Kunst- und Pressefreiheit, für Studienqualität und Offenheit, Diskurs und Diversität“, führte der Kulturstaatsminister aus.
Weimer: „Schwerer Schlag gegen Wissenschaftsfreiheit“
Zuvor hatte er den Aufnahmestopp ausländischer Studenten an der amerikanischen Elite-Universität als „schweren Schlag gegen die Wissenschaftsfreiheit“ bezeichnet. Die Entscheidung erschüttere „die Grundfesten der Demokratie in den USA und auch der transatlantischen Beziehungen“.
Das US-Heimatschutzministerium hatte am Donnerstag angekündigt, Harvard die Zulassung für das Studenten- und Gastwissenschaftlerprogramm zu entziehen. Das hätte zur Folge, daß keine ausländischen Studenten mehr aufgenommen werden. Zudem sollen bereits eingeschriebene ausländische Studenten die Universität wechseln oder verlieren ihren Aufenthaltsstatus.
Neben Deutschland bot auch Hongkong an, ausländische Studenten aus Harvard aufzunehmen. Die Hochschulen in der chinesischen Sonderverwaltungszone seien dazu aufgefordert, „hervorragende Studenten aus aller Welt“ aufzunehmen, sagte Bildungsministerin Christine Choi laut der Nachrichtenagentur AFP. Sie verwies explizit auf „internationale Studenten, die von der Aufnahmepolitik der Vereinigten Staaten betroffen sind“. (dh)