ANKARA. Die kurdische Arbeiterpartei PKK hat ihre Auflösung bekanntgegeben. Die Organisation beschloß den Schritt auf einem Kongreß zwischen dem 5. und dem 7. Mai, berichtete die kurdische Nachrichtenagentur ANF am Montag morgen. Damit werde der bewaffnete Kampf beendet. Der Prozeß soll demnach von PKK-Gründer Abdullah Öcalan angeführt werden.

Der Schritt kommt nicht überraschend. Öcalan hatte bereits im Februar dazu aufgefordert, die Waffen niederzulegen und sich aufzulösen. Die PKK war 1978 gegründet worden. Ihr Ziel war, einen kurdischen Staat zu errichten beziehungsweise Autonomie zu erringen. Sie wird auch von den USA und der Europäischen Union als Terrororganisation eingestuft. Der türkisch-kurdische Konflikt hat bereits mehrere zehntausend Menschen das Leben gekostet.

Kommt PKK-Gründer Öcalan frei?

Öcalan selbst wurde zu lebenslanger Haft verurteilt und sitzt seit 1999 in einem türkischen Gefängnis. 2024 kam es zu Verhandlungen zwischen ihm und der türkischen Regierung. Der Chef der nationalistischen MHP-Partei, Devlet Bahçeli, stellte Öcalan eine Haftentlassung in Aussicht, sollte sich seine Organisation auflösen. Die MHP ist mit der AKP von Präsident Recep Tayyip Erdoğan verbündet.

Erdoğan hatte am Wochenende angedeutet, man gehe weitere Schritte in Richtung einer „von Terror freien Türkei“. Der stellvertretende AKP-Chef Ömer Çelik wiederholte am Montag, die Entscheidung der PKK sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer terrorfreien Türkei. „Endet der Terror, öffnet sich die Tür zu einer neuen Ära.“ Der Prozeß werde „von unseren staatlichen Institutionen sorgfältig überwacht“. (ser)