WASHINGTON/MOSKAU. US-Präsident Donald Trump hat nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj im Vatikan neue Rußland-Sanktionen in Betracht gezogen. Er begründete dies mit den jüngsten Raketenangriffen auf zivile Ziele, darunter in Kiew und Sumy. „Vielleicht will Wladimir Putin den Krieg nicht beenden, sondern führt mich nur an der Nase herum“, schrieb er auf dem Kurznachrichtendienst Truth Social. Entsprechend müsse Rußlands Präsident „anders behandelt“ werden, etwa durch Sanktionen gegen russische Banken oder Unternehmen, die mit dem Land Geschäfte machen.
No matter what deal I make with respect to Russia/Ukraine, no matter how good it is, even if it’s the greatest deal ever made, The Failing New York Times will speak BADLY of it. Liddle’ Peter Baker, the very biased and untalented writer for The Times, followed his Editor’s…
— Donald J. Trump Posts From His Truth Social (@TrumpDailyPosts) April 26, 2025
Am Rande der Beerdigung des Papstes Franziskus trafen sich Trump und Selenskyj erstmals seit dem Eklat im Weißen Haus Ende Februar. Der ukrainische Staatschef bedankte sich auf der Plattform X für das Vier-Augen-Gespräch. „Es ist ein sehr symbolisches Treffen, welches einen neuen Krieg verhindern könnte“, heißt es in seinem Beitrag. „Wir hoffen, daß wir bei all unseren Themen Ergebnisse erzielen – das Leben unserer Landsleute schützen, vollständige und bedingungslose Waffenruhe sowie verläßlicher und dauerhafter Frieden.“
Good meeting. We discussed a lot one on one. Hoping for results on everything we covered. Protecting lives of our people. Full and unconditional ceasefire. Reliable and lasting peace that will prevent another war from breaking out. Very symbolic meeting that has potential to… pic.twitter.com/q4ZhVXCjw0
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) April 26, 2025
Trump wollte Rußland-Sanktionen aufheben
Unterdessen erklärte Rußlands Präsident Wladimir Putin die Bereitschaft, mit der Ukraine an den Verhandlungstisch zurückzukehren. „Während gestriger Gespräche mit dem US-Botschafter Steve Witkoff bekräftigte Putin, daß Rußland zu weiteren Verhandlungen ohne Vorbedingungen bereit ist“, teilte Kreml-Sprecher Dimitri Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass mit. Dabei betonte er, Putin habe dies in der Vergangenheit bereits mehrfach erklärt.
Trumps Drohungen bedeuten eine Abkehr vom kürzlich vorgeschlagenen Friedensplan aus Washington. Dort war unter anderem die Aufhebung der Rußland-Sanktionen vorgesehen, ebenso eine völkerrechtliche Anerkennung der Annexion der Krim sowie eine faktische Anerkennung weiter Teile der von Moskau besetzten Gebiete in der Ostukraine. Selenskyj lehnte den Vorschlag ab. „Es gibt da nichts zu diskutieren“, betonte er mit Blick auf die Krim-Halbinsel.
Auch forderte er, Moskau solle einem Waffenstillstand zustimmen, um zu zeigen, daß es „ernsthafte Anstrengungen“ im Friedensprozeß unternehme. „Dann sind wir bereit, uns in jedem Format zusammenzusetzen.“ Zwar hatte Putin offiziell eine Waffenruhe zur Osterzeit angeordnet. Sowohl die Ukraine als auch Rußland vermeldeten aber andauernde Angriffe an. (kuk)