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Ehemaliger Nestlé-CEO: Dieser umstrittene Österreicher ist der neue WEF-Chef

Ehemaliger Nestlé-CEO: Dieser umstrittene Österreicher ist der neue WEF-Chef

Ehemaliger Nestlé-CEO: Dieser umstrittene Österreicher ist der neue WEF-Chef

Folgt zumindest vorerst Klaus Schwab an der Spitze des WEF: Peter Brabeck-Letmathe. Foto: picture alliance/KEYSTONE | MARTIAL TREZZINI
Folgt zumindest vorerst Klaus Schwab an der Spitze des WEF: Peter Brabeck-Letmathe. Foto: picture alliance/KEYSTONE | MARTIAL TREZZINI
Folgt zumindest vorerst Klaus Schwab an der Spitze des WEF: Peter Brabeck-Letmathe. Foto: picture alliance/KEYSTONE | MARTIAL TREZZINI
Ehemaliger Nestlé-CEO
 

Dieser umstrittene Österreicher ist der neue WEF-Chef

Mit Peter Brabeck-Letmathe übernimmt ein umstrittener Verfechter der Wasser-Privatisierung interimistisch das WEF. Gründer Klaus Schwab steht unter Druck – interne Ermittlungen und Hausverbot belasten die Organisation.
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DAVOS. Das Weltwirtschaftsforum (WEF) hat seinen Gründer Klaus Schwab in den Ruhestand verabschiedet – und mit dem Österreicher Peter Brabeck-Letmathe einen Nachfolger bestimmt, der seit Jahren im Zentrum einer scharfen Debatte steht.

Der aus Kärnten stammende Topmanager, der Nestlé über Jahrzehnte hinweg prägte, ist international nicht nur als Konzernlenker, sondern vor allem als Vordenker eines strikt marktwirtschaftlichen Weltbildes bekannt. Brabeck-Letmathe vertritt unter anderem die Ansicht, daß Wasser nicht als fundamentales Menschenrecht, sondern als ökonomisches Gut zu betrachten sei – ein Satz, der ihn weltweit zur Zielscheibe massiver Kritik machte.

Menschenrechtsorganisationen, Umweltverbände und auch die Vereinten Nationen warfen Brabeck-Letmathe vor, das Grundrecht auf sauberes Trinkwasser in Frage zu stellen. Zwar bemühte sich der ehemalige Nestlé-Chef später um Schadensbegrenzung. Er habe lediglich auf die Notwendigkeit effizienter Verteilung und Bewirtschaftung hingewiesen, hieß es. Doch der Schaden war längst angerichtet. Für viele Kritiker bleibt Brabeck-Letmathe das Gesicht einer neoliberalen Globalisierung, die selbst lebensnotwendige Ressourcen der Profitlogik unterwerfen will.

Deswegen mußte Schwab das WEF verlassen

In einer Phase, in der das Weltwirtschaftsforum ohnehin unter Beschuß steht wegen mangelnder Transparenz, elitärer Führungsstruktur und wachsender gesellschaftlicher Entfremdung, wird der Ruf nach einer glaubwürdigen Erneuerung lauter.

Das WEF hat indes eine unabhängige Untersuchung gegen seinen Gründer und langjährigen Vorsitzenden Schwab eingeleitet. Hintergrund ist ein anonymer Whistleblower-Brief, der dem Vorstand der Organisation vergangene Woche zugeleitet wurde. Das berichtet das Wall Street Journal (WSJ) unter Berufung auf interne Quellen und den Inhalt des Schreibens. Die Vorwürfe wiegen schwer: Demnach sollen Schwab und seine Ehefrau Hilde über Jahre hinweg private Interessen mit den Ressourcen des Forums vermischt haben – ohne ausreichende Kontrolle durch Aufsichtsgremien.

Unterdessen wurde bekannt, daß Schwab mit einem Hausverbot belegt wurde. Er darf die Grundstücke des Weltwirtschaftsforums nicht mehr betreten. (rr/sv)

Folgt zumindest vorerst Klaus Schwab an der Spitze des WEF: Peter Brabeck-Letmathe. Foto: picture alliance/KEYSTONE | MARTIAL TREZZINI
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