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Jens Keller: Verdi-Rebell der AfD tritt jetzt doch aus Gewerkschaft aus

Jens Keller: Verdi-Rebell der AfD tritt jetzt doch aus Gewerkschaft aus

Jens Keller: Verdi-Rebell der AfD tritt jetzt doch aus Gewerkschaft aus

Das Foto zeigt den bisherigen Verdi-Gewerkschafter Jens Keller
Das Foto zeigt den bisherigen Verdi-Gewerkschafter Jens Keller
Will jetzt mit Verdi abschließen: AfD-Politiker Jens Keller. Foto: picture alliance/dpa | Michael Matthey / AfD-Hannover / JF-Montage
Jens Keller
 

Verdi-Rebell der AfD tritt jetzt doch aus Gewerkschaft aus

Noch im Januar setzte sich der AfD-Politiker Jens Keller in einem spektakulären Rechtsstreit gegen Verdi durch. Die hatte das Gewerkschaftsmitglied für sein politisches Engagement bestraft. Jetzt will Keller trotzdem aus- und bei einer anderen Vereinigung eintreten.
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HANNOVER. Der Vorsitzende der Hannoveraner AfD-Stadtratsfraktion, Jens Keller, verläßt die Gewerkschaft Verdi. Er mache „den nächsten Schritt“, teilte Keller, der als Kraftfahrer bei einem kommunalen Abfallentsorger arbeitet, am Samstag mit. Er kündigte an, in Hannover eine Geschäftsstelle der rechten Gewerkschaft „Zentrum“ zu gründen.

Kellers Fall hatte 2024 überregional für Aufmerksamkeit gesorgt. Der Verdi-Bundesvorstand entzog dem Vertrauensmann die Wählbarkeit in gewerkschaftliche Funktionen bis 2027. Zuvor hatte Keller bei einer Personalratswahl das beste Ergebnis aller Kandidaten erhalten. Die Gewerkschaft begründete die Sanktion mit Kellers AfD-Engagement und behauptete, die AfD sei eine antidemokratische und antigewerkschaftliche Partei.

Verdi kassierte juristische Niederlage

Mit Urteil vom 20. Januar dieses Jahres stellte das Landgericht Berlin Kellers Mitgliedschaftsrechte im Eilrechtsschutz allerdings vorerst wieder her. Das Gericht warf der Gewerkschaft formelle und inhaltliche Fehler vor.

Keller selbst wies darauf in der Mitteilung vom Samstag hin. „Doch ich ziehe nun trotzdem meine Konsequenzen und verlasse die Verdi freiwillig“, führte er aus. Auf Nachfrage zu den genauen Gründen wollte der AfD-Politiker zunächst keine Angaben machen und verwies auf eine für den 14. April anberaumte Pressekonferenz.

Keller hatte von Zuspruch berichtet

Anfang Februar hatte Keller gegenüber der JF Pläne bestätigt, bei den nächsten Wahlen für den Verdi-Bundesvorstand zu kandidieren. „Ich erhalte positiven Zuspruch von Verdi-Mitgliedern und natürlich auch von vielen Kolleginnen und Kollegen, die honorieren, daß ich mich gegen die Ungleichbehandlung aufgelehnt habe“, hob er seinerzeit hervor.

„Zentrum“ bezeichnet sich selbst als „alternative Gewerkschaft“ und „Opposition zu den gekauften Einheitsgewerkschaften“. Man sei gegen „die faulen Kompromisse satter Gewerkschaftsfunktionäre“. Die Gewerkschaft wurde 2009 als „Zentrum Automobil“ gegründet. Bei der AfD stand der Baden-Württemberger Landesverband der Gewerkschaft seit 2021 auf der Unvereinbarkeitsliste, bis der Bundesparteitag im Folgejahr beschloß, dies rückgängig zu machen. In diesem Kontext bezeichnete Parteichefin Alice Weidel das „Zentrum Automobil“ als „hochtoxischen Verein“. (ser)

Will jetzt mit Verdi abschließen: AfD-Politiker Jens Keller. Foto: picture alliance/dpa | Michael Matthey / AfD-Hannover / JF-Montage
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