BRÜSSEL. Deutschland ist nicht mehr Hauptziel für Ausländer, die Asyl in der EU verlangen. Im ersten Quartal dieses Jahres registrierten Frankreich (40.871 Asylanträge) und Spanien (39.318 Asylanträge) mehr Anträge als die Bundesrepublik, die auf 37.387 neue Asylanträge kommt, wie die Welt unter Berufung auf ein vertrauliches Papier der EU-Kommission berichtet.
Die wenigsten Asylbegehren gab es in Ungarn (22) und der Slowakei (37). Insgesamt forderten 210.641 Ausländer in den ersten drei Monaten dieses Jahres einen Asylstatus in der EU, Norwegen und der Schweiz. Dies sind 19 Prozent weniger als im ersten Quartal des vergangenen Jahres.
Asylzahlen aus Venezuela explodieren
Hauptherkunftsländer waren Venezuela (25.375), Afghanistan (21.524) und Syrien (15.138). Bei Afghanen, Syrern und Türken bleibt Deutschland beliebtestes Zielland. Bei Ukrainern ist es nun Frankreich. EU-weit nahmen vor allem Asylgesuche aus Venezuela (plus 44 Prozent), der Ukraine (plus 84 Prozent), China (plus 87 Prozent) und Indien (plus 56 Prozent) zu.
Unterdessen teilte Ungarn mit, es werde die von der EU geforderten Migrantenlager im Land nicht errichten. Brüssel verlangt von der Rechtsregierung in Budapest die Schaffung von 8.500 Plätzen für illegale Einwanderer. „Wir werden das auf keinen Fall tun. Das Mandat, das die Wähler der ungarischen Regierung gegeben haben, ist klar: Sie wollen keine Migrantenlager in Ungarn sehen. Und darum werden wir sie auch gar nicht erst errichten“, sagte Europaminister Janos Boka der Welt. (ho)