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„Haltung zeigen“: Edding-Vorstand macht sich Gedanken wegen AfD-naher Kunden

„Haltung zeigen“: Edding-Vorstand macht sich Gedanken wegen AfD-naher Kunden

„Haltung zeigen“: Edding-Vorstand macht sich Gedanken wegen AfD-naher Kunden

Das Foto zeigt Edding-Stifte und die Edding-Vorstand Fränzi Kühne
Das Foto zeigt Edding-Stifte und die Edding-Vorstand Fränzi Kühne
Ihr Unternehmen hat die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet: Edding-Vorstand Fränzi Kühne. Fotos: picture alliance / Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa | Sebastian Kahnert / picture alliance / SvenSimon | Malte Ossowski/SVEN SIMON /// Montage: JF
„Haltung zeigen“
 

Edding-Vorstand macht sich Gedanken wegen AfD-naher Kunden

Fränzi Kühne, Vorstand beim bekannten Stifte-Produzenten Edding, macht klar: Das Unternehmen könne es sich nicht leisten, unpolitisch zu sein. Was heißt das für die Zusammenarbeit mit AfD-nahen Kunden?
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AHRENSBURG. Fränzi Kühne, Vorstand beim Filzstift-Unternehmen Edding, hat sich besorgt im Hinblick auf möglicherweise AfD-nahe Geschäftspartner in der Zukunft geäußert. „Man braucht intern ein Gremium, das in der Lage ist, innerhalb von wenigen Stunden auf Situationen zu reagieren“, sagte die 41jährige im Interview mit der Wirtschaftswoche.

Eine pauschale Antwort darauf, wie sich das eigene Unternehmen verhalten solle, sofern sich ein Großkunde AfD-nah äußert, habe sie aber nicht. „Wir wollen uns nicht gegen bestimmte Partner oder Kunden stellen, solange alles im Rahmen des Gesetzes ist, sondern unsere Haltung zeigen.“

Edding will sich für „Vielfalt und Freiheit“ positionieren

Kühne, die seit Frühjahr 2022 Vorstandsmitglied der Edding AG ist, betonte, eine Grenze sei überschritten, „wenn irgendetwas in einem nicht rechtsfreien Raum passiert“. „Die AfD ist keine verbotene Partei und AfD-nahe Äußerungen befinden sich im Rahmen des Gesetzes. Ich kann als Einzelperson meine Meinung dazu haben, anders agieren und im Zweifelsfall radikaler sein. Aber als Unternehmen nicht für alle sprechen.“

Die gebürtige Berlinerin betonte, als Unternehmen müsse man viele Mitarbeiter integrieren. So habe Edding ein Werk in Bautzen, einer AfD-Hochburg, und daher wohl auch in der eigenen Belegschaft unterschiedliche Positionen. „Ich finde es enorm wichtig, niemanden auszuschließen, sondern als Unternehmen offen zu sein für den Austausch.“

Zugleich hob Kühne hervor, daß die Unternehmensgruppe jeder Lieferung „einen Flyer über die Charta der Vielfalt“ beilege. „Wir kommunizieren sehr klar im Sinne unserer Werte und positionieren uns für Demokratie, Vielfalt und Freiheit.“

„Ich kaufe in bestimmten Shops nicht mehr ein“

Sie gestand ein, daß es in der Belegschaft „ganz viele“ gebe, „die das kritisch sehen“. Wichtig sei die Möglichkeit zum Dialog. „Wir tolerieren jegliche Ansicht, aber wir machen auch klar, daß wir intolerantes Verhalten innerhalb der Edding-Gruppe nicht tolerieren.“

Auf die Frage, was wichtiger sei: politische Haltung oder stabile Finanzen, gab Kühne eine deutliche Antwort: „In Zeiten wie diesen kann und sollte es sich kein Unternehmen mehr leisten, nicht politisch zu sein.“ Firmen stünden in der Verantwortung, für politische Bildung zu sorgen. Sie selbst kaufe „in bestimmten Onlineshops nicht mehr ein, weil deren Haltung nicht mit meiner eigenen übereinstimmt“. (ser)

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Ihr Unternehmen hat die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet: Edding-Vorstand Fränzi Kühne. Fotos: picture alliance / Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa | Sebastian Kahnert / picture alliance / SvenSimon | Malte Ossowski/SVEN SIMON /// Montage: JF
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