BERLIN. Zum Jahreswechsel hat ein Mann eine Silvesterrakete in ein Kinderzimmer gefeuert. Die JF enthüllte, daß es sich bei ihm um einen bekannten arabischen Influencer handelt. Die Polizei ermittelt wegen den Verdachts der versuchten, schweren Brandstiftung – doch Attallah Younes ist noch immer auf freiem Fuß.
Die Szene ereignete sich in der Weserstraße im Berliner Bezirk Neukölln. Das Video zeigt Younes und einen Begleiter, wie sie eine Rakete entzünden, die dann durch ein Fenster im dritten Stockwerk in eine Wohnung fliegt und dort explodiert. Nach Angaben der Polizei handelte es sich bei dem betroffenen Raum um ein Kinderzimmer, das zum Zeitpunkt des Vorfalls zum Glück leer stand. Der Teppich fing Feuer, doch die Bewohner konnten den Brand schnell löschen. Laut Polizeisprecher Martin Halweg hätte die Wohnung andernfalls vollständig ausbrennen können.
Entschuldigungsvideo ohne rechtliche Wirkung
Das Brandkommissariat des Landeskriminalamts Berlin ermittelt wegen des Verdachts der versuchten schweren Brandstiftung. Ob Younes als konkreter Tatverdächtiger geführt wird, wollte Halweg nicht kommentieren, da die Ermittlungen noch andauern. Der Influencer, der mehr als 300.000 Follower zählt, zog eigene Konsequenzen aus dem Vorfall. Nachdem er das ursprüngliche Video gelöscht hatte, veröffentlichte er ein neues Video.
Darin ist er gemeinsam mit einem älteren Mann zu sehen, der laut Younes eines der Opfer der Attacke sei. In dem Video entschuldigt sich der Influencer und betont, die Rakete nicht absichtlich auf das Kinderzimmer gerichtet zu haben. Er küßt den Mann auf die Stirn, dieser bleibt jedoch stumm. Laut der Ehefrau des Mannes akzeptierte dieser die Entschuldigung und verzichtete auf eine finanzielle Entschädigung.
Liebe @polizeiberlin wir haben den Täter ausfindig gemacht. Es ist Atallah Younes, ein arabischer Influencer. Er hat das Originalvideo von seinem Instagram bereits gelöscht, seine Story und Google haben aber noch Spuren hinterlassen. Am Ende des Videos bittet er wohl bei den… https://t.co/UC312OSJbq pic.twitter.com/3ljSxqewpF
— JUNGE FREIHEIT (@Junge_Freiheit) January 1, 2025
Mindeststrafe: Ein Jahr Haft
Polizeisprecher Halweg stellte klar, daß diese Entschuldigung „keine Rechtswirkung“ habe. In Deutschland entscheidet ausschließlich die Justiz über strafrechtliche Konsequenzen.
Sollte Younes strafrechtlich belangt werden, drohen ihm bei einer Verurteilung wegen schwerer Brandstiftung ein Jahr Freiheitsstrafe. (rr)
![Am 1.Januar postet der Influencer das Video einer vermeintlichen Entschuldigung beim sichtlich schockierten Mieter der Wohnung. Screenshot: Instagram](http://assets.jungefreiheit.de/2025/01/Younes3.jpg.jpg)