MÜNCHEN. Im kommenden Jahr wird München zum islamischen Ramadan feierlich geschmückt werden. Halbmonde, Sterne und Laternen sollen vom 1. bis 30. März die bayerische Landeshauptstadt zum Leuchten bringen. Der Muslimrat München begrüßt diesen Beschluß als ein Zeichen der Wertschätzung und Toleranz.
Nach Frankfurt und Köln ist München die dritte deutsche Stadt, die den öffentlichen Raum zum Ramadan festlich schmücken wird. Die Beleuchtung wecke „das Gefühl der Gleichberechtigung, Akzeptanz und Wertschätzung unserer Religionsgemeinschaft durch die Gesellschaft“, hieß vom Münchner Muslimrats.
Der Verwaltungs- und Personalausschuß der Stadt hatte mit Stimmen von SPD, Grünen, Die Linke, Rosa Liste, Volt und Die Partei entschieden, von nun an jedes Jahr zum Ramadan eine Beleuchtung anzubringen, auch um „ein Zeichen der Sichtbarkeit muslimischen Lebens sowie gegen antimuslimischen Rassismus“ zu setzen.
Lichter sind nicht genug
Doch uneingeschränkt zufrieden zeigen sich die bayerischen Moslems nicht. Schließlich sei die Beleuchtung auch nur ein symbolisches Zeichen, „das nicht über die stärker werdende Muslimfeindlichkeit in der Gesellschaft hinwegtäuschen kann“.
Um die Diskriminierung von Moslems im Bildungssystem, auf dem Arbeitsmarkt und im öffentlichen Leben zu bekämpfen, brauche es konsequentere und strukturelle Maßnahmen, wird der Rat im BR zitiert. (rr)