BERLIN. Eine Gruppe pro-palästinensischer Demonstranten ist am Sonnabend in das Landeskriminalamt in Berlin-Tempelhof eingedrungen. Dabei riefen sie terrorverherrlichende und teilweise verbotene Parolen. Zudem wurden Symbole der islamistischen Hamas an die Eingangstür des Gebäudes gemalt oder gesprüht, wie die Behörde berichtete.
Etwa 50 Personen sollen sich gegen 21 Uhr außerhalb des Gebäudes aufgehalten haben. Nach Erkenntnis der Polizei habe der Plan bestanden, eine Frau in Empfang zu nehmen, die aus einem Präventivgewahrsam entlassen wurde. Während der Entlassung sei die Gruppe dann in den Vorraum des Gebäudes eingedrungen und habe eine verbotene Parole gerufen – die gleiche Parole, für die die Frau zuvor festgenommen worden war.
Polizeibeamte drängten die Gruppe mit Gewalt wieder aus dem Vorraum. Am Gebäudeeingang stellten sie „Farbschmierereien“ fest – die Störenfriede hatten das sogenannte rote Hamas-Dreieck an die Eingangstür gemalt. In den Propagandavideos der islamistischen Gruppe werden mit diesem Symbol Angriffsziele markiert.
Immer wieder gibt es Angriffe
Eine alarmierte Einsatzhundertschaft konnte insgesamt 19 Personen aus der Gruppe festhalten und ihre Personalien aufnehmen. Der Staatsschutz ermittelt nun gegen sie wegen der Verwendung verfassungswidriger und terroristischer Organisationen. Die Polizei ermittelt hingegen wegen Hausfriedensbruchs.
Es ist nicht der erste Vorfall, bei dem pro-palästinensische oder islamistische Akteure Vertreter des Staates angreifen. Seit dem erneuten Ausbruch des Israel-Palästina-Konflikts im Anschluß an den Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023 war es in Deutschland mehrfach zu Attacken auf Polizisten, staatliche Gebäude oder Universitäten gekommen.
Demonstranten werfen Steine aus Polizisten
Im September hatte ein Sympathisant der islamistischen Terrorgruppe „Islamischer Staat“ eine Polizeistation in Koblenz mit einer Machete attackiert. Dabei rief er „Allahu Akbar“. Auch auf Pro-Palästina-Demonstrationen wurden immer wieder Polizisten angegriffen. Zuletzt war es am ersten Jahrestag des 7. Oktobers zu Steinwürfen und körperlichen Angriffen auf Beamte gekommen. Auch Pyrotechnik wurde gegen Polizisten eingesetzt.
Während des Sommers waren mehrere Universitäten besetzt und beschmiert worden. Sowohl die Freie Universität Berlin als auch die Humboldt-Universität wurden mehrfach Ziel der Angriffe. (lb)