„Warum alle ostmitteleuropäischen Nationen in die Nato drängten oder … aufgenommen werden wollen, liegt daran, daß keine ‚alternative Sicherheitsarchitektur‘ existiert, die anstelle der Nato ernstzunehmende Garantien für die betroffenen Länder abgeben könnte.“

Mit Russland gibt es in Europa nur einen imperialistischen Aggressor, der andere europäische Länder bedroht. Da ist es nur konsequent, dass sich die friedliebenden Länder in einem Verteidigungsbündnis zusammentun.

„Abkommen mit Rußland im Ukraine-Krieg sind Farce“

Es ist hinreichend belegt, dass das russische Wort nicht einmal das Papier wert ist, auf dem es steht. Gerade die Ukraine hat damit leidvolle Erfahrungen gemacht. Wir haben es bei Putin & Co. nun einmal nicht mit ehrenwerten Leuten zu tun, sondern mit Verbrechern, welche nur die Sprache der Gewalt kennen.

„Als drittgrößte Wirtschaftsmacht der Welt liegt es im nackten nationalen Interesse, dem stärksten Verteidigungsbündnis anzugehören“

Deutschlands Mitgliedschaft in der NATO ist für uns in der Tat überlebenswichtig – genauso wie die Partnerschaft mit der Weltmacht USA. Es ist daher keine Überraschung, dass die Russenparteien AfD & BSW beide Punkte ablehnen.

Die Beziehung zu Russland hätte eine ganz andere Richtung nehmen können. Der Putsch in der Ukraine, der eine legale Regierung wegschwemmte und einem teils brutalen Nationalismus Raum bot, war westlich gefördert. Und dann kam das Hölzchen zum Stöckchen, das Hässchen zum Hass.
Der rote Knopf wurde 2022 auf einer Münchner Konferenz gedrückt: Die Ukraine kommt zur NATO! Die Verantwortlichen wussten um die Folgen! In Washington sprach man offen über einen Regimewechsel in Russland.
Jetzt ist es so verfahren wie im Nahen Osten. Wer existentiell bedroht ist schreckt vor nichts zurück. Der ganz große Krieg droht. Wie können wir in so einem dicht bevölkerten Land uns „kriegstüchtig“ machen? Das ist ein Synonym für kollektiven Suizid.

Interessant: ich dachte, die NATO wäre eine reine „Verteidigungsallianz“? Wusste auch nicht, dass NATO-Truppen im Roten Meer unsere Handelsflotten verteidigen?

Zum „Nationalpazifismus“: hier liegt, glaube ich, ein Missverständnis vor. Die Leute, die die einseitige Ukraine-Politik kritisieren, stört m.E. vor allem, dass wir nicht – wie früher – versuchen, eine vermittelnde Rolle einzunehmen, sondern unter Missachtung sämtlicher nationaler Interessen uns komplett willenlos zum Sklaven US-amerikanischer Interessenpolitik zu machen. Eine NATO-Mitgliedschaft und dennoch gute Beziehungen zu Russland schließen sich nicht aus. Was die USA 1962 in Bezug auf Kuba störte, darf m.E. auch Russland stören.

Es ist im übrigen nicht egal, wer Nordstream zerstört hat. Wenn die Zerstörung in übelster Vasallenmanier durch unsere „Verbündeten“ mit unserem Wissen und Einverständnis erfolgte (und zwar zu unserem Schaden), dann stellt sich die Frage nach der Fähigkeit seine Infrastruktur zu verteidigen überhaupt nicht. Sondern es stellt sich die Frage, ob wir überhaupt noch ansatzweise zu eigenständiger Interessenpolitik fähig sind.

Ärgerlich an diesem Kommentar von Herr Stein finde ich vor allem, dass er kulturelle Verbundenheiten komplett außer Acht lässt. Die slawischen Nationen haben einfach viel mehr Gemeinsamkeiten untereinander als mit Westeuropa. Die westslawischen Nationen nehmen zwar eine gewisse Mittelposition ein, weil sie zur römisch-katholischen Kirche gehören, aber die ostslawischen und südslawischen Nationen (mit Ausnahme der Kroaten und Slowenen) gehören nun mal zur Orthodoxie und sind von daher viel enger mit Russland verbunden als mit Mittel- und Westeuropa.
Insofern begann der Nato-Krieg gegen Russland ja schon mit dem Krieg gegen Serbien in den 90er Jahren.
Es geht hier nicht nur um Sicherheitsaspekte, auch nicht nur um Bodenschätze, es geht um einen Kulturkampf. Es geht um den Kampf einer einseitig verstandenen westlichen, um nicht zu sagen westextremistischen, letztlich sogar postkolonialistisch-antieuropäischen und antiweißen Kultur gegen die europäischen und christlichen Traditionen. Die USA, zumindest die liberalen Eliten, sind offen antieuropäisch, antiweiß und antichristlich (Stichworte LGBTQ, Abtreibung, critical race theory). Sie als Schutzmacht Europas zu sehen, ist absurd.

Vielleicht ist meine Frage naiv, aber warum wäre eine rein europäische Sicherheitsarchitektur nicht denkbar? Warum müssen wir die USA dabeihaben? Und wenn wir rein europäisch denken, warum dann unter Ausschluss Russlands? Ist Russland per se eine Gefahr für das westlich von ihm gelegene Europa, oder wird es zu dieser Gefahr nur, wenn dieses nicht-russische Europa sich mit den USA zusammenschließt?
Die USA können meines Erachtens niemals ein Freund Europas sein, weil sie Weltmachtambitionen haben, bzw. eine Weltmacht sind.
Russland ist aber keine Weltmacht und hat auch keine solchen Ambitionen. Russland ist einzig auf die Sicherung seines Territoriums bedacht. Und dieses wurde mit dem CIA-Putsch in Kiew im Jahr 2014 massiv gefährdet. Die Annexion der Krim war unausweichlich.
Vielleicht wäre die beste Sicherheitsgarantie für die mittel-osteuropäischen Staaten einfach, dass sich die USA heraushalten.
Ich kann nicht zündeln, und mich dann beschweren, dass Feuer ausbricht. Der beste Brandschutz ist immer noch, nicht mutwillig Feuer zu legen.
Und der Westen hat ja nicht nur Feuer gelegt, er hat zugleich die Löscharbeiten behindert und noch zusätzlich Öl ins Feuer gegossen.