FRANKFURT AM MAIN. Laut türkischen Medien soll Kemal Ö, der am vergangenen Dienstag abend den 27jährigen Hakim E. am Frankfurter Hauptbahnhof erschossen hatte, aus Rache gehandelt haben. Das Opfer habe sich im Mai nach Deutschland abgesetzt und sei dort untergetaucht, nachdem es einen engen Verwandten des Schützen getötet hatte, schreibt die regierungsnahe Boulevardzeitung Sabah. Hintergrund der Auseinandersetzung sei demnach ein Streit zweier kurdischer Großfamilien.
Hakim E. soll vor seiner Flucht in die Bundesrepublik den Bruder von Kemal Ö. mit zwölf Schüssen ermordet haben. Bisher habe sich die Staatsanwaltschaft nicht zu den möglichen Hintergründen geäußert, berichtet die Bild-Zeitung.
Frankfurter Kopfschuß-Mord beschäftigt die Politik
Inzwischen sitzt Kemal Ö. in Untersuchungshaft. Der Bild zufolge betrieb der 54jährige einen Döner-Imbiß im baden-württembergischen Lahr. Genauso wie das Opfer sind beide türkische Staatsbürger, der Schütze habe jedoch eine dauerhafte Niederlassungserlaubnis für Deutschland.
Infolge des Mordes hatte die CDU gefordert, Gesichtserkennung an Bahnhöfen einzuführen. „Es braucht endlich eine Konsequenz bei der Kriminalitätsbekämpfung, und keine Gängelung unserer Polizei durch die Ampel“, sagte der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Alexander Throm. Sein Parteikollege Roman Poseck verurteilte die Tat: „Dieser eiskalte Mord mitten im Frankfurter Hauptbahnhof erschüttert bis ins Mark.“ (kuk)