DRESDEN. Im Vorfeld des Jahrestages der alliierten Bombenangriffe auf Dresden hat Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) zu „einem friedlichen Statement aller demokratischen Kräfte“ gegen die vermeintliche Vereinnahmung des Gedenkens durch extreme Rechte aufgerufen. „Wir dürfen das Gedenken an den 13. Februar nicht den Ewiggestrigen überlassen, die nichts aus der Geschichte gelernt haben“, mahnte er. Hilbert wünschte sich ein „ebenso eindrucksvolles Zeichen“ wie bei den Protesten gegen die AfD in den vergangenen Wochen.
Auch der Erste Bürgermeister Jan Donhauser (CDU) rief zu einem Widerstand gegen die „neuen Nazis“ auf. Für die Stadt sei Geschichte ein Spiegel ihres gegenwärtigen Handelns. Sein Parteikollege und Wirtschaftsbürgermeister Jan Pratzka sagte, man müsse sich angesichts von fast 25.000 Menschen mit ausländischem Paß, die in der sächsischen Hauptstadt arbeiteten, für „ein weltoffenes Dresden, Toleranz, Menschenwürde und Vielfalt“ entscheiden.
Stadt hofft auf friedlichen Protest
Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke) fügte hinzu, daß die „rechtspopulistische und nationalistische Geschichtsklitterung“ nicht unwidersprochen bleiben dürfe. Zugleich betonte sie, dieser Protest müsse „gewaltfrei und friedlich“ bleiben.
Am 13. und 14. Februar 1945 hatten britische und amerikanische Luftstreitkräfte die Stadt Dresden flächendeckend bombardiert. Zehntausende Zivilisten kamen dabei kurz vor Kriegsenede qualvoll ums Leben. Der Jahrestag sorgt für regelmäßige Diskussionen, ob Dresden als legitimes Ziel gelten konnte oder ob die Operation als Kriegsverbrechen einzustufen sei. In den Vordergrund rücken dabei Debatten um die deutsche Erinnerungspolitik.
Am Jahrestag der Angriffe will unter anderem auch die Dresdner AfD eine Gedenkveranstaltung durchführen. Linksextremisten hatten in den vergangenen Jahren immer wieder versucht, das Gedenken der Stadt zu stören. Zugleich bejubelten sie immer wieder die Flächenbombardierung. (kuk)