BERLIN. Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, Gundula Roßbach, hat sich in die laufende Anti-AfD-Debatte eingemischt. Mit Blick auf die bundesweiten Demonstrationen am vergangenen Wochenende sagte sie, es mache Mut zu sehen, „wie sich die Menschen für unsere offene Gesellschaft einsetzen, die niemanden ausschließt oder ausgrenzt“. Damit folgt Roßbach der Einschätzung mehrerer Wirtschaftsvertreter, Parteipolitiker und ähnlicher Akteure.
Ähnlich sieht das der Bundesverband Pflegemanagement. In einer Stellungnahme positionierte sich der Verband „klar gegen den aktuellen Rechtsruck in Teilen der Gesellschaft“. Fremdenfeindliche und nationalistische Parolen bedrohten nicht nur den sozialen Frieden in der Bundesrepublik, sondern auch die Gesundheitsversorgung und die Demokratie. Es sei „verabscheuungswürdig, wie sich eine in vielen Landesparlamenten vertretene Partei über die Vertreibung von Menschen mit nichtdeutschen Wurzeln aus Deutschland äußert“.
AfD weiterhin zweitstärkste Kraft
Hintergrund der aktuell aufflammenden Stimmung gegen die AfD sind vermeintliche Enthüllungen der linken Plattform „Correctiv“ über ein Treffen in Potsdam und angebliche Vertreibungspläne.
Infolgedessen wurden Forderungen nach einem Parteiverbot laut und es kam zu bundesweiten Kundgebungen gegen die AfD. In mehr als 80 Städten gingen schätzungsweise 900.000 Menschen auf die Straße. Neuesten Umfragen zufolge hat sich an den Zustimmungswerten für die AfD bisher jedoch wenig geändert. Sie rangiert laut dem Meinungsforschungsinstitut Insa derzeit bei 21,5 Prozent und ist damit klar zweitstärkste Kraft hinter der CDU (30,5 Prozent) und vor der Kanzler-Partei SPD (13,5 Prozent). (st)