BERLIN. AfD-Chef Tino Chrupalla hat Gerüchte zurückgewiesen, er wolle Spitzenkandidat seiner Partei für die Landtagswahl in Sachsen werden. „Ich selbst wurde von den Bürgern zweimal direkt in den Deutschen Bundestag gewählt. Dort ist mein Platz, darauf habe ich hingearbeitet. Sowohl in parlamentarischer als auch parteipolitischer Hinsicht habe ich auf der Bundesebene der Alternative für Deutschland noch viele Pläne“, sagte Chrupalla am Mittwoch.
Zuvor hatte die Bild-Zeitung über angebliche „Putsch-Pläne“ gegen den Landesvorsitzenden der sächsischen AfD, Jörg Urban, berichtet. Dieser sei im Verband „umstritten“, weswegen Chrupalla ins Spiel kommen könnte. Der will davon allerdings nichts wissen: „Die Landtagswahlen in Sachsen werden richtungsweisend für meine Partei sein. Jörg Urban führt als Landessprecher die Alternative in Sachsen erfolgreich an. Dabei arbeiten wir gut und vertrauensvoll zusammen.“
AfD derzeit klar stärkste Kraft
Die AfD führt die Umfragen für die Landtagswahl am 1. September in Sachsen derzeit deutlich an. Laut einer jüngsten Erhebung käme die Partei auf 37 Prozent und liegt damit vor der CDU von Ministerpräsident Michael Kretschmer, die auf 34 Prozent kommt. Mit acht beziehungsweise sieben Prozent wären auch Linkspartei und Grüne wieder im Landtag vertreten. SPD und FDP würden mit drei beziehungsweise einem Prozent dagegen an der Fünfprozenthürde scheitern.
Damit wäre rechnerisch gegen die AfD nur noch ein Bündnis aus CDU, Linkspartei und Grünen mehrheitsfähig. Sollten die beiden kleineren Parteien auch an der Wahlhürde scheitern und die AfD stärkste Kraft bleiben, hätte sie die Mehrheit der Abgeordneten im Landtag und könnte den Ministerpräsidenten stellen. (ho)