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Buchbesprechung: Gender ist extrem links

Buchbesprechung: Gender ist extrem links

Buchbesprechung: Gender ist extrem links

Auf diesem Foto befinden sich linke Demonstranten mit einem Transparent. Auf diesem ist ein Text auf Gender-Deutsch zu finden
Auf diesem Foto befinden sich linke Demonstranten mit einem Transparent. Auf diesem ist ein Text auf Gender-Deutsch zu finden
Gendersprache: Ein Gegenstand und Mittel ideologischer Auseinandersetzung zugleich. (Symbolbild) Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto | Eibner/Fabian Steffens
Buchbesprechung
 

Gender ist extrem links

Schon Ludwig Wittgenstein sagte: „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“ Linke Gender-Verfechter fordern oft eine neue geistige Grenzziehung. In seinem neuesten Buch „Stolpersterne“ wagt Marcus Jay Ludwig eine Abrechnung mit den üblichen Argumenten der Befürworter.
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Eine spezifisch deutsche Kultur neben der Sprache existiert nicht. Als die damalige SPD-Staatssekretärin für Integration Aydan Özoğuz im Mai 2017 diesen ungeheuerlichen Satz äußerte, regte sich außer der AfD und einer Handvoll verbliebener Restkonservativer in der CDU keiner mehr auf. Zu sehr waren die Verachtung des Eigenen und die internalisierte Schuldtranszendenz bereits Teil des neuen deutschen Selbstverständnisses geworden. 

Daß eben jene Sprache das nächste Ziel der linken Gesellschaftskonstrukteure werden sollte, liegt in der Natur der Sache. Und ja, „Gendern ist links. Extrem links“, formuliert der Romanautor und Blogger Marcus Jay Ludwig in seinem neuen Buch „Stolpersterne“. Aber mehr als das: Hinter Sternchen und Doppelpunkt verberge sich ein totalitäres Menschen- und Gesellschaftsbild, welches mit moralischem Druck und administrativen Maßnahmen das Volk auf Linie bringen will. Es sei vor allem die Liebe zur deutschen Sprache gewesen, so der Autor, die ihn auf die Barrikaden getrieben habe. Diese Liebe, die Lust am Formulieren auf den verschiedensten Stilebenen merkt man dem Buch auf jeder Seite an.

Gerechtigkeitswahn „genderbesessener Weltverbesserer“

Stolpersterne – Jetzt im JF Buchdienst bestellen

Begriffe wie „öffentlich-rechtliches Umerziehungsgestotter“ oder „Gendertourette“ bringen es im Grunde bereits auf den Punkt. Ludwigs Darlegungen beschränken sich jedoch nicht auf die polemische Benennung bekannter Umstände. Vielmehr widerlegt er, strikt linguistisch argumentierend, das Hauptargument der Genderideologen, lediglich für Gleichberechtigung sorgen zu wollen. Zudem warnt er vor den Konsequenzen einer staatlich organisierten Sprachpolitik, die, konsequent zu Ende gedacht, mit einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung nicht zu vereinbaren ist.

Grammatische Genuszugehörigkeit ist nicht identisch mit sexueller Geschlechtszugehörigkeit. Diese einfache Feststellung sollte eigentlich genügen, so der Autor, die Diskussion ums Gendern zu beenden. Daß dies nicht passiere, liege daran, daß wir es mit einer reduktionistischen Ideologie zu tun haben, die die Welt nur noch durch den Filter von Sex und Geschlecht wahrnehme. Deutschland beuge sich dem „Gerechtigkeitswahn einer kleinen Schar von sexbesessenen, ich meine: genderbesessenen Weltverbesserern. Vor allem Weltverbesserinnen.“ Solchen Leuten mit Genus, Generikum und Nominalklassen zu kommen, ist sinnlos. Den Lesern des Buches bietet es aber eine knappe und übersichtliche Zusammenstellung sprachlicher Argumente gegen das Gendern.

Früh übt sich – auch bei Gender

Es geht bei den identitätspolitischen Kämpfen der Gegenwart, von denen der Kampf um die Sprache nur einer, wenn auch der wichtigste ist, nicht um Gerechtigkeit. Es geht um Macht, es geht um Umerziehung, es geht um Isolation oder soziale Vernichtung. Die Universitäten sind die Hauptmultiplikatoren dieser Weltanschauung, hier begann die Bewegung in den 1970er Jahren von den USA ausgehend ihren Siegeszug. Im Moment stehen Schulen und Kindergärten verstärkt im Visier des woken Milieus.

Auch das ist logisch: Je früher man Kinder indoktriniert, desto weniger Arbeit muß man später in deren Umerziehung investieren. Dementsprechend treffend charakterisiert Ludwig das heutige Deutschland als „Tugendterror-Regime“. Und doch ist diese Diagnose keine Ausrede. Widerstand zu leisten ist einfach: Konsequent korrektes Deutsch sprechen! Das vorliegende Buch bündelt die wichtigsten Argumente und formuliert mit der passenden Mischung aus Heiterkeit und Ernst. Es ist jedem empfohlen, der die Reglementierung des privaten Sprachgebrauchs als übergriffig empfindet.

JF 39/23 

Gendersprache: Ein Gegenstand und Mittel ideologischer Auseinandersetzung zugleich. (Symbolbild) Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto | Eibner/Fabian Steffens
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