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Wegen Personalmangel: Polizei warnt vor mehr Verkehrsunfällen

Wegen Personalmangel: Polizei warnt vor mehr Verkehrsunfällen

Wegen Personalmangel: Polizei warnt vor mehr Verkehrsunfällen

Das Bild zeigt zwei Beamte der Polizei bei einer Verkehrskontrolle.
Das Bild zeigt zwei Beamte der Polizei bei einer Verkehrskontrolle.
Zwei Polizeibeamte bei einer Verkehrskontrolle: Der öffentliche Dienst beklagt Personalmangel Foto: picture alliance / Ostalb Network | © onw-images / Jason Tschepljakow
Wegen Personalmangel
 

Polizei warnt vor mehr Verkehrsunfällen

Die Polizei leidet an chronischer Unterbesetzung. Ermittlungen stauen sich seit Jahren, das könnte spürbare negative Auswirkungen haben. Auch andere Bereiche des Öffentlichen Dienstes beklagen: zu viel Arbeit, zu wenige Hände. Doch mehr Beamte alleine dürften das Problem nicht lösen.
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BERLIN. Der Vizevorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Michael Mertens, hat vor negativen Auswirkungen des Personalmangels bei der Polizei gewarnt. Seit Jahren gebe es in der Ermittlungsarbeit einen Stau. Davon sei „kein Land ausgenommen, auch nicht die Bundespolizei und das Bundeskriminalamt“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Vor allem im Bereich Verkehr sei die Situation angespannt, den Gesetzeshütern sei es nicht mehr möglich, das Einhalten der Verkehrsordnung flächendeckend zu kontrollieren. Die Folge sei „ein deutlich verringertes Entdeckungsrisiko, was sich auf die Einhaltung der Verkehrsregeln und vor allem in der Unfallstatistik negativ auswirkt“.

Nicht nur die Polizei schlägt Alarm

Auch im Erziehungswesen ist die Lage kritisch. Daniel Merbitz, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, warnte: „Wenn die Politik nicht gegensteuert, droht ein Personalkollaps.“ Das Bildungswesen in der Bundesrepublik sei „seit Jahrzehnten deutlich unterfinanziert – mit dramatischen Folgen“. Vor allem an Kitas und Schulen herrsche ein eklatanter Personalmangel, monierte Merbitz und warnte vor den Folgen der Situation. „Das führt oft zu einem Teufelskreis aus Überlastung durch Fachkräftemangel und Fachkräftemangel durch Überlastung.“ Viele Beamte im Bildungswesen wechselten in Teilzeitarbeit, „um der persönlichen Überlastung zu entkommen“.

Der Vorsitzende des Beamtenbundes dbb, Ulrich Silberbach, prognostizierte: „Wenn wir bei Digitalisierung und Bürokratieabbau nicht endlich vorankommen, wird der bevorstehende Personalmangel Bearbeitungsfristen verlängern, Betreuungsschlüssel verschlechtern und die staatliche Leistungsfähigkeit insgesamt signifikant schwächen.“

Die Grafik zeigt Deutschland im Vergleich zu anderen OECD-Ländern bei der Digitalisierung des öffentlichen Dienstes. Die Polizei beklagt inzwischen einen starken Personalmangel.
Die Digitalisierung Deutschlands läuft im OECD-Vergleich nur schleppend voran, nicht nur die Polizei ist betroffen Quelle: dbb

Schätzungen des Beamtenbundes zufolge sind aktuell etwa 360.000 Stellen im Öffentlichen Dienst unbesetzt. Bis 2030 gehen etwa 1,3 Millionen Beamte in den Ruhestand. Das Problem scheint vor allem in der Qualifikation der Beamten zu liegen.

2021 zählten Bund, Länder und Kommunen erstmals seit mehr als 20 Jahren wieder mehr als fünf Millionen Beschäftigte im Öffentlichen Dienst. Das geht aus den Zahlen des „Monitors öffentlicher Dienst 2023“ hervor, der Anfang dieses Jahres erschienen ist. (st)

Zwei Polizeibeamte bei einer Verkehrskontrolle: Der öffentliche Dienst beklagt Personalmangel Foto: picture alliance / Ostalb Network | © onw-images / Jason Tschepljakow
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