FLENSBURG. Die Studentenvertretung (AStA) der Flensburger Europa-Universität hat gefordert, die Bronzefigur „Primavera“ wieder an ihrem alten Platz aufzustellen. Es gelte, die Kunstfreiheit zu verteidigen, berichtete die SHZ.
In Deutschland werden Frauen jetzt durch Regenbogen-Fragezeichen ersetzt. pic.twitter.com/2nJTpuZZtG
— Henning Hoffgaard (@HenHoffgaard) July 21, 2023
Hintergrund ist die Entscheidung der Hochschulleitung, die rund 70 Jahre alte Skulptur des Künstlers Fritz During zu entfernen. Einige Studentinnen fühlten sich von der dargestellten Frau mit weiblichen Rundungen herabgewürdigt. Die Gleichstellungsbeauftragte sprach von einem „überkommenen Frauenbild“, das Studentinnen und Dozentinnen nicht als „akademische Persönlichkeiten“ begreife. Vielmehr würden Frauen durch die „Primavera“ auf „Fruchtbarkeit und Gebärfähigkeit“ reduziert.
Aktuell fristet die Bronzefigur noch auf einer Fensterbank eines Büros ihr Dasein. Im Foyer steht derweil ein regenbogenfarbenes Fragezeichen aus dem 3D-Drucker.
Flensburger Studenten starten Petition für Bronzefigur
Ein AStA-Mitglied hat nun eine Petition gestartet, um die Bronzedame zu rehabilitieren. „Primavera zurückholen – Kunstfreiheit schützen!“, lautet der Titel des Aufrufs auf der Internetseite Openpetition. Rund 1.300 Personen haben den Appell bislang unterzeichnet.
Die stellvertretende AStA-Vorsitzende Alina Jacobs stellt zudem klar: „Der Gleichstellungs- und Diversitätsausschuss des Senats darf sich nicht als alleiniges Sprachrohr für all die weiblichen Studierenden an unserer Universität inszenieren.“ Daß die Darstellung von Weiblichkeit an der Universität nun „vollständig von der Interpretation des Gleichstellungs- und Diversitätsausschusses abhängig ist“, sei katastrophal. (zit)