BERLIN. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grünen) hat ohne Ausschreibung den früheren Berater seines Staatssekretärs Patrick Graichen, Christian Maaß, zum Abteilungsleiter in seinem Ministerium berufen. Das berichtet Business Insider, der mit seinen Recherchen bereits RBB-Intendantin Patricia Schlesinger zu Fall brachte.
Maaß kassiert nun 12.400 Euro monatlich. Er kennt Graichen, seitdem dieser Direktor der „Agora Energiewende“ war. Als früherer Geschäftsführer der privaten Beratungsagentur „Hamburg Institut“ zählt Maaß zu den wichtigsten Propagandisten des nun von Habeck in Gesetzesform gepackten Heizungsverbotes.
Maaß schrieb für Graichen „Agenda Wärmewende“
Im Auftrag von Graichens „Agora Energiewende“ gehörte Maaß zu den Autoren der „Agenda Wärmewende 2021“. Zentrale Forderung: Gas- und Ölheizungen ab 2024 zu verbieten. Dieses Ansinnen machte sich Graichen dann zu eigen. Das stehe „in der nächsten Legislaturperiode“ an, sagte der damalige Lobbyist in einem Interview wenige Monate vor der Bundestagwahl 2021.
Maaß hat auch noch 15 Jahre alte Beziehungen zu Habecks weiterer Staatssekretärin Anja Hajduk (Grüne). Diese war Hamburger Umweltsenatorin, als Maaß 2008 dort Staatssekretär (in Hamburg „Staatsrat“ genannt) wurde. Von dort wechselte er vier Jahre später ans „Hamburg-Institut“.
Habeck holte Maaß ins Ministerium
Im Januar 2022 holte Habeck Maaß persönlich ins Wirtschaftsministerium, wie das „Hamburg Institut“ seinerzeit bekanntgab. Daß die hochdotierte Stelle des Abteilungsleiters „Wärme, Wasserstoff und Effizienz“ nicht ausgeschrieben wurde, bestätigte nun eine Sprecherin des Grünen-Politikers auf Anfrage von Business Insider. Dies sei, so das Ministerium, auch nicht notwendig. (fh)