BERLIN. Mitglieder der Gruppierung „Letzte Generation“ haben angekündigt, den Berliner Verkehr in der kommenden Woche massiv zu stören. „Wir werden die Stadt friedlich zum Innehalten bringen“, drohte Sprecherin Carla Hinrichs auf einer Pressekonferenz. Üblicherweise kleben sich deren Mitglieder auf der Straße fest und nötigen Autofahrer so zu einem Verkehrschaos. Laut „Letzter Generation“ haben sich 800 Teilnehmer angekündigt Die Organisation geht davon aus, daß sie während der Aktion weitere Anhänger rekrutieren kann.
Die Aktionen sollen am Mittwoch im Regierungsviertel beginnen und ab Montag flächendeckend auf ganz Berlin ausgeweitet werden. Danach sollen die Aktionen zeitlich unbegrenzt weiterlaufen, denn „anders als früher, haben wir mittlerweile die Strukturen, um auch schnell Hunderte von Menschen in den Protest zu bringen, mit Mobi und Trainings und proaktiver Selbstorganisation – auf diese Weise halten wir durch, lange“. In den vergangenen Tagen trafen sich deren Unterstützer öffentlich zum Blockadetraining.
„Letzte Generation“ hofft auf eine breite Unterstützung
Erst wenn die Forderungen der „Letzten Generation“ umgesetzt werden, will diese das Verkehrschaos stoppen. Dazu gehört die Einrichtung eines „Gesellschaftsrats“, „der Maßnahmen erarbeitet, wie Deutschland bis 2030 die Nutzung fossiler Rohstoffe beendet“. Diese Maßnahmen sollen von Parlament und Regierung „in einer beispiellosen Geschwindigkeit und Entschlossenheit“ umgesetzt werden. Erste Forderung ist ein allgemeines Tempolimit von 100 Stundenkilometern auf der Autobahn.
Die Regierung bricht IHRE Versprechen und UNSERE Verfassung!
Deshalb werden wir am 23. April um 15 Uhr am Brandenburger Tor zu einer angemeldeten Versammlung zusammenkommen und ab Montag Berlin zum #Stadtstillstand bringen
Sei dabei! https://t.co/MApwoKNu9b#LetzteGeneration pic.twitter.com/XU9y9cl6fP
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) April 18, 2023
Die „Letzte Generation“ hofft auf eine breite Unterstützung der Bevölkerung. „Wir protestieren und motivieren damit andere, mitzumachen und sich anzuschließen“, zeigte sich die Bewegung in dem Aufruf zuversichtlich. Tatsächlich scheiterte allerdings ein Berliner Volksentscheid zur Verschärfung der Klimaschutzregeln deutlich. Mittlerweile gehen andere Klimagruppen wie Teile der Grünen oder „Fridays for Future“ auf Distanz zu der radikalen Organisation. (JF)