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Offener Brief an Scholz: Nobelpreisträger fordern Ende des Atomausstiegs

Offener Brief an Scholz: Nobelpreisträger fordern Ende des Atomausstiegs

Offener Brief an Scholz: Nobelpreisträger fordern Ende des Atomausstiegs

Das Kernkraftwerk Isar und ein Ausriß aus dem Offenen Brief an Kanzler Olaf Scholz, mit dem sich die Wissenschaftler gegen den Atomausstieg wenden.
Das Kernkraftwerk Isar und ein Ausriß aus dem Offenen Brief an Kanzler Olaf Scholz, mit dem sich die Wissenschaftler gegen den Atomausstieg wenden.
Das Kernkraftwerk Isar und ein Ausriß aus dem offenen Brief an Kanzler Olaf Scholz, mit dem sich die Wissenschaftler gegen den Atomausstieg wenden. Fotos: picture alliance / SVEN SIMON | Frank Hoermann & JF
Offener Brief an Scholz
 

Nobelpreisträger fordern Ende des Atomausstiegs

20 weltweit führende Wissenschaftler verlangen vom Kanzler den Weiterbetrieb der deutschen Kernkraftwerke. Doch „Folge der Wissenschaft“ scheint nicht mehr zu gelten.
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BERLIN. In einem offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) setzen sich 20 führende internationale Wissenschaftler und Klimaforscher dafür ein, daß Deutschland den für Sonnabend geplanten Atomausstieg rückgängig macht. Dazu gehören der deutsche Klaus von Klitzing und der Amerikaner Stephen Chu. 1985 bzw. 1997 wurden sie jeweils mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.

>> Hier geht es zur Petition Petition „Ja zur Kernenergie“ / Foto: JF

Wegen des Klimawandels und der Energiekrise, „fordern wir Sie auf, die letzten deutschen Kernkraftwerke weiter zu betreiben“, heißt es in dem Schreiben, das heute veröffentlicht wurde. Dabei nehmen sie Scholz besonders in die Pflicht: „Ihre Führungsposition als Regierungschef der Bundesrepublik Deutschland steht in dieser Frage in besonderer Verantwortung.“

Die Forscher argumentieren, daß die letzten drei Meiler Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 mit ihrer Jahresproduktion von 32,7 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugten. „Somit können diese drei Kraftwerke mehr als 10 Millionen oder ein Viertel der deutschen Haushalte mit Strom versorgen.“ Würden sie nicht abgeschaltet, „könnten bis zu 30 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden“.

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Atomausstieg verschärfe Energiekrise

„Aus diesen Gründen fordern wir Sie im Interesse der Bürger in Deutschland, Europa und der Welt dazu auf, die deutschen Pläne zum Atomausstieg zu überdenken und die noch zur Verfügung stehenden Kernkraftwerke weiterzunutzen“, heißt es in dem offenen Brief: „Die Kernenergie in Deutschland kann klar ersichtlich zur Linderung der Energiekrise und dem Erreichen der deutschen Klimaziele beitragen.“

Der Bundeskanzler hat auf das Schreiben bisher nicht reagiert. Der Satz „Folge der Wissenschaft“, mit dem die Bundesregierung in der Corona-Krise schärfste Grundrechtseinschränkungen begründet hat, scheint bei der Kernenergie und drohenden Versorgungsengpässen nicht zu gelten.

Weltbekannte Klimaforscher unter den Unterzeichnern

Auch weltweit bekannte Klimaforscher haben den offenen Brief unterzeichnet, darunter Kerry Emanuel vom Massachusetts Institute of Technology, James Hansen vom Goddard Institute for Space Studies, Pushker Kharecha von der Columbia University in New York, der Geophysiker Szymon Malinowski aus Warschau und Tom Wigley von der Universität Adelaide in Australien.

Vom Institut für Küstenforschung in Geesthacht haben die Professoren Hans von Storch und Eduard Zorita den Brief unterschrieben. Weitere Naturwissenschaftler wie der Physiker André Thess von der Universität Stuttgart und der Leibniz-Preisträger Herbert Roesky von der Universität Göttingen haben sich ebenfalls angeschlossen.

Weil Deutschland den Atomausstieg durch mehr Strom aus Kohle- und Gaskraftwerken kompensiert, ist die Bundesrepublik in der EU nach Polen und Tschechien inzwischen der größte „Klimasünder“ bei der Stromproduktion – und das unter dem grünen Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck. (fh)

 

Das Kernkraftwerk Isar und ein Ausriß aus dem offenen Brief an Kanzler Olaf Scholz, mit dem sich die Wissenschaftler gegen den Atomausstieg wenden. Fotos: picture alliance / SVEN SIMON | Frank Hoermann & JF
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