BERLIN. ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten hat den Kurs ihres Senders beim Thema Gendersprache verteidigt. „Es geht um das Signal, auch in der Sprache niemanden auszuschließen, nicht um vollständiges, ständiges Gendern“, sagte sie dem Tagesspiegel.
Das ZDF nähere sich der Sache pragmatisch. „Wir führen hier keinen ideologischen Kampf“, betonte Schausten. „Es gibt weder das Gebot zu gendern noch das Verbot.“ Die Richtlinie sei, mit Sprache so umzugehen, daß jeder sie verstehe und sich angesprochen fühle.
ZDF nutze Gendersprache mittlerweile seltener
Es gehe nicht darum, vollständig und dauerhaft zu gendern, sondern ein Signal zu setzen, niemanden auszuschließen. Im ZDF sei in einer Anfangsphase häufiger der sogenannte Genderstern mitgesprochen worden. Manchmal habe sie den Eindruck, Kritiker warteten nur darauf, eine Sprechpause zu hören, um mit Empörung zu reagieren. Inzwischen werde der Genderstern seltener „gesprochen“. Insgesamt tue ihr ein falscher Genitiv aber mehr weh als Gendersprache, bekräftigte sie.
Sie selbst nutze diese, wenn es angebracht sei und es keine bessere Form gebe. Den Begriff „Ministerpräsident*innen“ halte sie für praktikabler als auf „Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten“ zu verweisen. (zit)