BERLIN/BORNHOLM. Nach den Anschlägen auf die Gaspipeline Nord Stream 2 nahe der Ostseeinsel Bornholm ist diese nach Angaben der Bundesregierung nicht mehr betriebsfähig. Das antwortete sie auf eine parlamentarische Anfrage des stellvertretenden AfD-Fraktionschefs Leif-Erik Holm. Sie widerspricht damit einer Aussage von Rußlands Präsident Wladimir Putin.
Man gehe nicht davon aus, daß eine der beiden Röhren der Pipeline nach den Explosionen vom September noch intakt ist: „Es ist sehr wahrscheinlich, daß der Sabotageakt mit starken Explosionen negative Auswirkungen auf beide Pipelinestränge hatte und die grundsätzliche technische Verfügbarkeit somit aktuell nicht mehr gegeben ist“, heißt es in der Antwort auf Holms Anfrage. Darüber hinaus habe Nord Stream 2 ohnehin nicht die notwendige Zertifizierung erhalten und werde deswegen nicht in Betrieb gehen können.
Holm kritisiert Antwort zu Nord Stream 2
Der AfD-Politiker kritisiert die Antwort: „Es scheint mir, als hoffe man in der Ampel geradezu, daß sich das Thema Gaslieferungen über Nord Stream mit den Anschlägen von selbst erledigt hat“, sagte Holm. Die AfD plädiert wegen der Energiekrise und der steigenden Gaspreise für eine Inbetriebnahme von Nord Stream 2.
Putin hatte vor zwei Wochen gesagt, der zweite Strang der Pipeline sei noch betriebsfähig. Darüber bot er Gaslieferungen nach Deutschland an: „Man muß nur den Hahn aufdrehen“, so der Kremlchef. Die Röhre sei nicht so beschädigt worden, daß sie nicht mehr genutzt werden könne. (fh)